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 Liliput Forum Archiv - Stand 17. November 2008
 Wer weiss Rat, «Wer weiss was» oder hat einen Tipp
 Schwiegervater gestorben, kann nicht loslassen...
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MiNo

Schweiz
57 Beiträge

Erstellt am: 10.10.2008 :  12:53:59 Uhr  Profil anzeigen
Hallo zusammen

Vielleicht kann mir jemand von Euch einen Rat geben.

Im Januar dieses Jahres ist mein (Ex-) Schwiegervater bei einem Ausflug an einem Herzschlag gestorben.

Heute ist es genau 9 Monate her, aber er ist immer noch irgendwie da. Ich sehe ihn überall und höre ihn auch, wie er nach mir ruft. Ich hatte ein sehr sehr gutes Verhältnis zu ihm, er war immer für mich da und hat mir auch immer und überall geholfen bei Problemen.

Eigentlich bin ich nicht sehr religiös, jedoch hat mir ein paar Leute gesagt, ich solle doch eine Messe lesen lassen, das hilfe. Jedoch hat es bis jetzt nichts geholfen, obwohl ich eine Messe lesen lies. Auch wurde mir einen Tipp gegeben, ich solle ihm schreiben, was ich auch seit dem Sommer mache, aber durch das ist er noch mehr da.

Ich habe das Gefühl, dass er stets neben mir steht. Ich merke aber auch, dass er im Guten bei mir ist und nicht im Schlechten. Und auch merke ich selber, dass ich ihn einfach nicht loslassen kann und auch noch nicht dazu bereit bin, ihn gehen zu lassen.

Vielleicht habt ihr einige Tipps, wie ich es verarbeiten kann oder seit vielleicht in einer ähnlichen Situation gewesen.

Für Eure Antworte vielen Dank.

LG MiNo

MARNY

Schweiz
597 Beiträge

Erstellt  am: 10.10.2008 :  13:42:16 Uhr  Profil anzeigen
Hallo Mino-ich kann dich gut verstehen,mir ging es bei meiner Schwiegermutter und bei meiner Oma genauso.Da sind eben Menschen die an allen Stationen des Lebens fehlen,gerade wenn man sich mal mitteilen möchte was dann bei diesen geliebten Menschen besonders einfach war, fehlen sie.Mir hat das Buch der Autorin:
Dr.Kübler-Ross sehr geholfen,sie beschreibt darin sehr einfühlsam als was man den Tot sehen und annehmen sollte.Es gibt aber auch sicher noch andere gute Bücher über den Weggang und Leere die dann entsteht.Mir hat das sehr geholfen.

Und doch,man lässt irgenwann los,jeder verarbeitet Trauer ja anders,wer mehr Zeit dafür braucht soll sie sich nehmen.Wichtig ist aber das es dann irgendwann normal ist dass du mit Freude an ihn zurück denkst und nicht nur in Traurigkeit.

Liebe Grüsse für dich

Marny
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lachbiene

Schweiz
78 Beiträge

Erstellt  am: 10.10.2008 :  16:13:44 Uhr  Profil anzeigen
hi

wenns wirklich nen richtigen rat gibt wäre ich auch sehr dankbar, ich habe schon viel versucht.
mein mami ist im april an krebs, jedoch sehr überaschend verstorben, ich durfte gott sei dank bei ihr sein, als sie ging.
ich bin so dankbar dass ich dies konnte, dass ich ihr sagen konnte wie sehr ich sie liebe sie aber nun loslassen soll und doch..........
ich weine schon wieder ich weine nur noch, mein mami fehlt mir so. ich kann am abend nicht mehr schnell anrufen und erzählen, sie fragen ob sie was gegessen hat, wies bei der chemo ging,,,,,,,,,,,,,,,
und ihr mann schottet sich komplett von uns ab. leider
ich verstehe nicht wie ein mensch innerhalb eines jahres 86kilo abnehmen muss um dann im hunger zu sterben,, ich weiss noch wie mich mein mami anrief und voller stolz sagte sie hätte ein stück brot gegessen, ich hab sie gelobt wie wenn man ein kind lobt, für sie war das etwas ganz besonderes.
ich kann nicht verstehn dass mir der herrgott mein mami mit 54 jahren genommen hat, und doch bin ich dankbar dass sie nicht mehr leiden musste..........
oh sorry bin wohl vom thema weg
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Zafi

Schweiz
163 Beiträge

Erstellt  am: 10.10.2008 :  16:56:18 Uhr  Profil anzeigen
MiNo:Das tut mir sehr leid,wegen Deinem Ex-Schwiegervater.

Da gebe ich Dir recht lachbiene wegen nen richtigen Rat.
Tut mir übrigens sehr leid,das wegen Deiner Mutter.
Als ich auf die Welt kam,ist leider meine Grossmutter zwei Wochen später gestorben,ich hätte Sie sehr gerne kennengelernt.
Mein Grossvater sagt ich hätte sehr viel von Ihr und das ich der Grund war,das Er das alles durchgestanden hat.
Für meine Mutter war das auch ne sehr sehr schwierige Zeit,die Tochter kommt auf die Welt und die Mutter geht!
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laika

Schweiz
33 Beiträge

Erstellt  am: 10.10.2008 :  22:11:13 Uhr  Profil anzeigen
Hallo meine lieben,
erstmal möchte ich euch sagen das es mir leid tut was ihr erlebt habt.
Ich kann mitfühlen........
Als ich 17 Jahre alt war ist mein bester Freund bei einem Autounfall gestorben. Wir waren bis dahin unzertrennlich!! Es tut heute 10 Jahre später noch so verdammt weh. Dennoch habe ich einen guten Weg gefunden damit umzugehen.
Habe ein Bild von uns im Geldbeutel, daheim, in der Arbeit und auf dem Rechner. Immer wenn es zu sehr weh tut, er mir zu sehr fehlt nehme ich es und rede mit ihm, wie wenn er vor mir sitzen würde. So komisch es auch klingen mag, er gibt mir antwort. Seitdem weiß ich er ist immer da und wird auf mich aufpassen! Er ist mein Schutzengel!
Vielleicht habt ihr die verstorbenen auch als Engel bei euch!
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steffieD

Schweiz
169 Beiträge

Erstellt  am: 11.10.2008 :  16:42:57 Uhr  Profil anzeigen
das ist wohl wirklich ein schlimmes und sehr ernstes thema! und mri tut das natürlich auch sehr leid.

ich habe meine beste freundin durch leukämie verloren, dies ist aber auch schon einge jahre her. und ich bin mittlerweile gar nciht mehr traurig darüber sondern freue mich für sie, weil sie es sich jetzt einfacher hat. für sie war die krnakheit eine qual und ich bin jetzt wirklich sicher, das es ihr jetzt sehr sehr gut geht. und sie mich ab und zu besuche kommt. ich träume oft von ihr und wenn ich aufwache habe ich das gefühl das sie sehr nah ist oder nah war.

ich wieß nciht aber vielleicht ist das auch ein kleiner troat? der die verstorbene hat es jetzt besser....zumindest wenn er oder sie an einer krankheit gestorben ist, aber auch beim unfall, wer weiß er für verletzungen gehabt hätte, wenn er überlebt hätte, vielleicht wäre sein leben nicht mehr lebenswert für ihn gewesen....
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Sheena10

Schweiz
6 Beiträge

Erstellt  am: 14.10.2008 :  15:27:06 Uhr  Profil anzeigen
Hallo MiNo

Du bist eine von vielen, welche einfach nicht loslassen können warum auch immer.

Du hast folgende Möglichkeiten: z.B. ein Trauerseminar, welche von Fachstellen angeboten werden und sehr gut sind oder, wenn Du es intimer möchtest Private Trauerbegleitung oder bei einer Psychologin.

Informiere Dich doch einfach einmal bei 044 450 12 79 der alternativen Gesundheitspraxis in Zürich.

Ganz en liebe Gruss
Sheena

Zitat:
Original erstellt von: MiNo

Hallo zusammen

Vielleicht kann mir jemand von Euch einen Rat geben.

Im Januar dieses Jahres ist mein (Ex-) Schwiegervater bei einem Ausflug an einem Herzschlag gestorben.

Heute ist es genau 9 Monate her, aber er ist immer noch irgendwie da. Ich sehe ihn überall und höre ihn auch, wie er nach mir ruft. Ich hatte ein sehr sehr gutes Verhältnis zu ihm, er war immer für mich da und hat mir auch immer und überall geholfen bei Problemen.

Eigentlich bin ich nicht sehr religiös, jedoch hat mir ein paar Leute gesagt, ich solle doch eine Messe lesen lassen, das hilfe. Jedoch hat es bis jetzt nichts geholfen, obwohl ich eine Messe lesen lies. Auch wurde mir einen Tipp gegeben, ich solle ihm schreiben, was ich auch seit dem Sommer mache, aber durch das ist er noch mehr da.

Ich habe das Gefühl, dass er stets neben mir steht. Ich merke aber auch, dass er im Guten bei mir ist und nicht im Schlechten. Und auch merke ich selber, dass ich ihn einfach nicht loslassen kann und auch noch nicht dazu bereit bin, ihn gehen zu lassen.

Vielleicht habt ihr einige Tipps, wie ich es verarbeiten kann oder seit vielleicht in einer ähnlichen Situation gewesen.

Für Eure Antworte vielen Dank.

LG MiNo

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chiliundzucker

Schweiz
319 Beiträge

Erstellt  am: 14.10.2008 :  15:39:46 Uhr  Profil anzeigen
die toten sind nicht tot, sie sind uns nur vorausgegangen, in ein land welches wir nicht besuchen können

Das Kind im Grabe
Trauer erfüllte das Haus, Trauer die Herzen; das jüngste Kind, ein Knabe von vier Jahren, die Freude und Hoffnung der Eltern, war gestorben. Es blieben ihnen zwar noch zwei Töchter, von denen die älteste gerade konfirmiert werden sollte, brave, herrliche Mädchen beide, aber das Kind, das man verloren hat, ist doch immer das liebste, und hier war es das jüngste und ein Sohn. Es war eine schwere Prüfung. Die Schwestern trauerten, wie es junge Herzen tun, und waren namentlich von dem Schmerz der Eltern ergriffen, der Vater war tief gebeugt, die Mutter aber von dem großen Kummer überwältigt. Tag und Nacht war sie um das kranke Kind gewesen, hatte es gepflegt, gehoben, getragen; sie hatte gefühlt, wie es ein Teil ihrer selbst war. Sie konnte es nicht fassen, dass das Kind tot war, dass es in den Sarg gelegt werden und im Grabe ruhen sollte. Gott könne ihr dies Kind nicht nehmen, hatte sie gemeint, und als es doch so geschah und kein Zweifel mehr darüber aufkommen konnte, da sprach sie in ihrem krankhaften Schmerz: "Gott hat es nicht gewusst; er hat herzlose Diener hier auf Erden, die nach eigenem Gutdünken verfahren, die die Gebete einer Mutter nicht beachten." Sie ließ in ihrem Schmerz von Gott ab, und siehe, da kamen finstere Gedanken, die Gedanken des Todes, des ewigen Todes herauf, dass der Mensch Erde in der Erde werden und dass damit alles vorbei sei. Bei solchen Gedanken hatte sie aber keinen Halt, nichts, an das sie sich anklammern konnte, und die versank in das bodenlose Nichts der Verzweiflung.
In den schwersten Stunden konnte sie nicht mehr weinen, sie dachte nicht an die jungen Töchter, die sie noch besaß; die Tränen des Mannes fielen auf ihre Stirn, aber sie blickte ihn nicht an; ihre Gedanken waren bei dem toten Kind, ihr ganzes Sinnen und Trachten war nur darauf gerichtet, jede Erinnerung an den Kleinen, jedes seiner unschuldigen Kindesworte zurückzurufen.
Der Tag der Beerdigung kam heran; Nächte vorher hatte die Mutter nicht geschlafen; in der Morgendämmerung dieses Tages aber schlummerte sie, von Müdigkeit überwältigt, ein wenig ein; unterdessen trug man den Sarg in ein abgelegenes Zimmer, und dort wurde er zugenagelt, damit sie den Schlag des Hammers nicht höre.
Als sie erwachte und ihr Kind sehen wollte, sagte der Mann unter Tränen: "Wir haben den Sarg geschlossen; es musste geschehen."
"Wenn Gott hart gegen mich ist, wie sollten die Menschen dann besser sein?" rief sie unter Schluchzen und Tränen.
Der Sarg wurde zu Grabe getragen; die untröstliche Mutter saß bei ihren jungen Töchtern; sie sah die Töchter an und sah sie doch nicht, ihre Gedanken hatten nunmehr nichts am heimatlichen Herd zu schaffen, sie gab sich dem Kummer hin, und dieser warf sie ruhelos hin und her wie die See ein Schiff ohne Ruder und Führer. So verstrich der Tag des Begräbnisses, und ähnliche Tage, voll des dumpfen, lastenden Schmerzes, folgten. Mit feuchten Augen und betrübten Blicken betrachteten die trauernden Töchter und der gebeugte Mann sie, die ihre Trostworte nicht hörte, und was konnten sie ihr auch zum Trost sagen, waren sie doch selber schwer gebeugt.
Es war, als kennte sie den Schlaf nicht mehr, und der allein wäre doch jetzt ihr bester Freund gewesen, hätte den Körper gestärkt, Friede in die Seele gegossen; man überredete sie, das Lager aufzusuchen, und sie lag auch still dort, wie eine Schlafende. Eines Nachts lauschte der Mann, wie so oft, ihrem Atemzug und war überzeugt, dass sie nun Ruhe und Erleichterung gefunden habe; er faltete betend die Hände und schlief bald selber gesund und fest ein, merkte nicht, wie die Frau sich erhob, ihre Kleider über sich warf und still aus dem Hause schlich, um dorthin zu gelangen, wo ihre Gedanken bei Tag und bei Nacht weilten, zu dem Grab, das ihr Kind barg. Sie schritt durch den Garten des Hauses, über die Felder, wo ein Pfad zum Friedhof führte; niemand sah sie auf ihrem Gang, sie hätte auch niemanden erblickt, ihr Auge war starr nur auf das eine Ziel gerichtet.
Es war eine herrliche, sternenklare Nacht; die Luft war noch mild, es war Anfang September. Sie betrat den Kirchhof, sie stand an dem kleinen Grab, das gleichsam nur ein großer Strauß von duftenden Blumen war. Sie setzte sich hin und beugte ihr Haupt tief über das Grab, als konnte sie durch die feste Erdenschicht hindurch ihr Knäblein schauen, dessen Lächeln ihr doch so lebhaft vorschwebte, dessen liebevoller Ausdruck der Augen, selbst auf dem Krankenlager, ja nimmer zu vergessen war; wie sprechend war sein Blick gewesen, wenn sie sich über ihn beugte und seine zarte Hand ergriff, die er selber nicht mehr erheben konnte. Wie sie an seinem Lager gesessen hatte, so saß sie jetzt an seinem Grabe, nur dass ihre Tränen hier freien Lauf hatten; sie fielen auf das Grab.
"Du möchtest zu deinem Kinde hinab", sprach eine Stimme ganz in ihrer Nähe; sie tönte so klar, so tief, sie klang ihr ins Herz hinein. Sie schaute empor, und neben ihr stand ein Mann, in einem schwarzen Mantel gehüllt, die Kapuze tief über den Kopf gezogen; aber sie blickte hinauf und in sein Gesicht unter der Kapuze hinein, es war streng, aber doch Zutrauen erweckend, seine Augen strahlten mit dem Glanz der Jugend.
"Hinab zu meinem Kinde!" wiederholte sie, und eine Bitte der Verzweiflung sprach aus ihren Worten.
"Getraust du dich, mir zu folgen?" fragte die Gestalt. "Ich bin der Tod."
Und sie senkt bejahend ihr Haupt. Da war es in einem Nu, als leuchteten droben die Sterne alle mit dem Glanz des Vollmondes, sie sah die bunte Farbenpracht der Blumen auf dem Grab, die Erddecke hier gab sanft und allmählich nach wie ein schwebendes Tuch, sie sank, und die Gestalt deckte sie mit dem schwarzen Mantel zu; es ward Nacht, die Nacht des Todes, sie sank tiefer, als der Spaten eindringen kann. Der Kirchhof lag wie ein Dach über ihrem Haupt.
Der Zipfel des Mantels glitt herunter, sie stand in einer mächtigen Halle, die sich groß und freundlich ausdehnte. Dämmerung herrschte ringsum, aber in demselben Augenblick lag ihr Kind eng an ihr Herz geschmiegt, ihr zulächelnd, und zwar in einer Schönheit, wie sie es noch nie zuvor gesehen hatte. Sie stieß einen Schrei aus, doch ward derselbe nicht hörbar, denn ganz nahe und dann wieder weit entfernt und wieder ihr näher tönte eine herrliche, lieblich schwellende Musik; noch nie hatten solche seligstimmenden Töne ihr Ohr erreicht; sie tönten jenseits des nachtschwarzen, dichten Vorhangs, der die Halle von dem großen Land der Ewigkeit trennte.
"Meine süße, meine Herzensmutter", hörte sie ihr Kind sprechen. Es war die bekannte, geliebte Stimme, und Kuss folgte auf Kuss in unendlicher Glückseligkeit; und das Kind deutete auf den dunklen Vorhang. "So schön ist es doch nicht auf Erden! Siehst du, Mutter, siehst du sie alle? Oh, welche Seligkeit!"
Aber die Mutter sah nichts dort, wohin das Kind zeigte, nichts als finstere Nacht; sie sah mit irdischen Augen, sah nicht wie das Kind, welches Gott zu sich gerufen hatte, sie hörte auch nur den Klang der Musik, die Töne, allein sie vernahm das Wort nicht, das Wort, an das sie zu glauben hatte.
"Jetzt kann ich fliegen, Mutter, fliegen mit all den anderen fröhlichen Kindern, ganz dort hinein zu Gott. Ich möchte es so gerne; wenn du aber weinst, wie du jetzt weinst, könnte ich dir verloren gehen, und ich möchte doch so gerne! Nicht wahr, ich darf fliegen? Du wirst ja doch recht bald zu mir dort hineinkommen, liebe Mutter!"
"O bleibe, o bleibe!" sprach die Mutter, "nur noch einen Augenblick, nur noch ein einziges Mal möchte ich dich anschauen, dich küssen, dich in meine Arme drücken." Und sie küsste und herzte das Kind. Da tönte ihr Name von oben her, wie klagend tönte er. Was das doch sein mochte? "Hörst du", sagte das Kind, "der Vater ist es, der dich ruft." Und wiederum, nach wenigen Augenblicken, wurden tiefe Seufzer laut wie von weinenden Kindern. "Es sind meine Schwestern", sagte das Kind, "Mutter, du hast sie doch nicht vergessen?"
Und sie erinnerte sich der Zurückgebliebenen. Angst überkam sie, sie schaute in den Raum hinaus, und immer schwebten Gestalten vorüber. Sie glaubte einige derselben zu erkennen, sie schwebten durch die Halle des Todes auf den dunklen Vorhang zu, dort verschwanden sie. Ob wohl ihr Mann, ihre Töchter auch vorüberschweben würden? Nein, ihr Rufen, ihre Seufzer tönten noch von dort oben her, fast hätte sie sie über den Toten ganz vergessen.
"Mutter, jetzt läuten die Glocken des Himmelreichs", sagte das Kind, "Mutter, jetzt geht die Sonne auf!"
Und ein überwältigendes Licht strömte auf sie ein - das Kind war verschwunden, und sie wurde in die Höhe getragen; es ward kalt rings um sie, sie erhob den Kopf und gewahrte, dass sie auf dem Friedhof lag, auf dem Grabe ihres Kindes. Allein Gott war im Traum eine Stütze für ihren Fuß geworden, ein Licht für ihren Verstand; sie beugte ihr Knie und betete:
"Herr, mein Gott! Vergib mir, dass ich eine ewige Seele von ihrem Flug zurückhalten wollte, dass ich meine Pflichten vergaß gegen die Lebenden, die du mir hier geschenkt hast!"
Und bei diesen Worten war es, als finde ihr Herz Erleichterung. Da brach die Sonne hervor, ein Vöglein sang über ihrem Haupt, und die Kirchenglocken läuteten zum Frühgottesdienst. Alles ward heilig um sie her, geweiht wie in ihrem Herzen. Sie erkannte ihren Gott, sie erkannte ihre Pflichten, und mit Sehnsucht eilte sie nach Hause. Sie beugte sich über ihren noch schlummernden Gatten, ihr warmer, inniger Kuss weckte ihn, und Worte des Herzens und der Innigkeit flossen von beider Lippen; und sie war stark und mild, wie es sie Gattin sein kann, von ihr kam der Quell des Trostes: "Das Beste stets ist Gottes Wille." Und der Mann fragte sie: "Woher kam dir auf einmal diese Kraft, dieser tröstenden Sinn?" Und sie küsste ihn und küsste ihre Kinder: "Sie kamen mir von Gott, durch das Kind im Grabe!"
Hans Christian Andersen
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lachbiene

Schweiz
78 Beiträge

Erstellt  am: 16.10.2008 :  06:49:37 Uhr  Profil anzeigen
oh chilli
wie rührend, wie emozional.
ich finde nicht die passenden worte, einfach traurig aber wahr

dankke chilli
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megana

Schweiz
57 Beiträge

Erstellt  am: 16.10.2008 :  10:20:25 Uhr  Profil anzeigen
hallo,ich habe meinen vater am 27 september 2003 verloren er ist zu hause in senem bett gestorben,so wie er es wollte und ich wollte wie du ihn auch nicht loslassen,aber ich musste.so haben es meine muttre und meine geschwiester gesagt,vielleicht wird es dir helfen wenn du ein bild im geltbeutel trägst,mir hilft es einwenig.ich denke jeden tag an ihn und wenn es schlecht geht gehe ich zum grab und rede mit ihm,da ich nur meinen mann und kinder habe,habe mit meiner famielie aus anderen gründen gebrochen.ich sage nur eins wäre mein mann und kinder nicht mehr gewessen wäre ich vermudlich auch nicht mehr hier
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chiliundzucker

Schweiz
319 Beiträge

Erstellt  am: 16.10.2008 :  10:33:17 Uhr  Profil anzeigen
danke lachbiene, finde die geschichte auch so schön...
megana, stell dir mal vor, wie es deinem vater gehen muss, wenn er so sätze hört von dir, wenn meine familie nicht gewesen wäre... und dein vater ist überall, nur nicht im grab. da liegen nur seine reste, aber das was deinen papi ausgemacht hat die seele, das sein, das ist nicht im grab.

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megana

Schweiz
57 Beiträge

Erstellt  am: 16.10.2008 :  10:42:48 Uhr  Profil anzeigen
das weiss ich schon aber weisst du wie schwer es ist...ich meine nicht das ich mir was angetan hätte,denn er ist wirklich überall,und an weihnachten und allen anderen feiertage ist es immer noch schwer,den er wird immer ein teil von mir bringen,und wenn ich nicht was zu tun gehabt hätte wäre ich noch verrückt geworden denn ich musste schon beruhgistapletten nehmen,vom arzt bverschrieben da ich ihn immer ins spital bringen wollte,da ich sehr an ihm hing.
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MiNo

Schweiz
57 Beiträge

Erstellt  am: 25.10.2008 :  19:24:51 Uhr  Profil anzeigen
chiliundzucker

Die Geschichte ist herzzerreissend, musste gleich weinen, aber auch tröstend für mich.

Aber dennoch werde ich wahrscheinlich noch lange darunter leiden, dass er nicht mehr da ist. Er hatte es nicht leicht in seinem Leben. Seine Frau ist 2005 an Leukemie gestorben. Er selber hatte auch Krebs. Bei der Diagnose Krebs gab er zuerst auf, aber wir konnten ihn dazu überreden, sich operieren zu lassen. Das tat er auch. Die Operation ging gut und wir sahen alle für ihn positiv in die Zukunft. Aber schon ein halbes Jahr später, starb er an einem Herzstillstand.

Aber nochmals danke für die schöne Geschichte.
LG MiNo
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Liebeskind

Schweiz
444 Beiträge

Erstellt  am: 26.10.2008 :  09:14:44 Uhr  Profil anzeigen


Mein Meister hat folgende Worte:

Lasst also die Toten in Ruhe gehen. wo sie hingehen müssen. Klammert euch nicht an eure Eltern, an eure Verwandten und Freunde, haltet sie nicht durch euren Kummer und euer Bedauern zurück und versucht vor allem nicht, sie zurückzurufen um mit ihnen eine Verbindung herzustellen. Ihr belästigt sie, und verhindert, dass sie sich befreien. Betet für sie, schickt ihnen eure Liebe, stellt euch vor, wie sich freimachen, sich immer mehr zum Licht hinaufschwingen. Wenn ihr sie wirklich liebt, so wisst ihr, dass ihr eines Tages mit ihnen zusammen seid, das ist die Wahrheit. Wie oft habe ich euch gesagt:"Dort, wo eure Liebe ist, da werdet ihr eines Tages sein."
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