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 Deutschland - 750 000 Betreuungsplätze bis 2013
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882 Beiträge

Erstellt am: 21.06.2007 :  15:33:25 Uhr  Profil anzeigen
Deutschland - 750 000 Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren bis 2013

Auf der Webseite vom Deutschen Jugendinstitut (DJI - Forschung über Kinder, Jugendliche und Familien an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Politik und Praxis) kann entnommen werden, dass bis zum Jahr 2013, 750'000 Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren bereitgestellt werden sollten.

Übrigens, nebenbei ist noch interessant zu erfahren, dass der durchschnittliche Brutto-Monatsgehalt einer Erzieherin / eines Erziehers bei rund 2.250 Euro liegt! (ca. CHF 3'600.-)

Falls diese Ziele auch wirklich erreicht werden, so wären dies gewiss «good News» für deutsche ErzieherInnen. Bei Kindertageseinrichtungen in Deutschland gilt rechnerisch: Betreuungsverhältnis von 5 Kindern auf eine Tagespflegeperson.

Gegenwärtige Tagespflegepraxis bundesweit: Da ein Drittel der Kinder in 5er-Gruppen, ein weiteres Drittel in 3er-Gruppen sowie eines in 2er-Gruppen betreut werden, werden ca. 47.000 neue Tagespflegepersonen benötigt.

Unter anderem heisst es da «auf einen Blick»:
(Auszug aus DJI Online - www.dji.de / Stand: 1. Juni 2007)

[Hervorhebungen von Liliput]

750'000 Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren sollen bis 2013 bereitgestellt werden – so ist der Plan. Aber Zahlenspiele allein genügen nicht. Kindertagesstätten und Tagespflegeplätze sind keine „Parkplätze“ für den Nachwuchs, sondern wichtige Stationen sozial-emotionaler Entwicklung sowie frühkindlicher Bildungsprozesse. Wenn diese wertvolle Zeit im Sinne der Kinder gut genutzt sein soll, müssen nicht nur die Rahmenbedingungen stimmen, sondern es müssen auch die Menschen, die sich um die Kleinsten kümmern, für diese verantwortungsvolle Aufgabe ausreichend vorbereitet sein. Für Deutschland gilt jedoch: Je jünger die Kinder, desto geringer die Qualifikation des Personals.

Das DJI hat in zahlreichen Forschungsprojekten und Publikationen Informationen zu einer qualifizierten Kindertagesbetreuung erarbeitet. Wir stellen sie in einer kurzen Übersicht vor.

1) Zusätzlicher Bedarf an Betreuungspersonen für Kinder unter drei Jahren
2) ErzieherInnenausbildung
3) Qualifizierung in der Tagespflege
4) Weitere Anregungen zur Professionalisierung


1) Zusätzlicher Bedarf an Betreuungspersonen für Kinder unter drei Jahren

Da Bund und Länder entschieden haben, ab 2013 Betreuungsplätze für durchschnittlich 35 Prozent der unter Dreijährigen zur Verfügung zu stellen, ergibt sich auch ein zusätzlicher Personalbedarf. Insgesamt müssen rund 450.000 neue Plätze geschaffen werden, 318.000 in den Kindertageseinrichtungen und 136.000 in der Kindertagespflege (Betreuung von Kindern in Privathaushalten).

Zusätzliche Fachkräfte für Kindertageseinrichtungen

DJI-Schätzungen gehen davon aus, dass sich bei einem angenommenen Erzieher-Kind-Schlüssel von 1 zu 5 ein rechnerischer Zusatzbedarf von ca. 63.000 Vollzeitstellen in Kindertageseinrichtungen ergibt. Da jedoch infolge des demographischen Wandels gleichzeitig die Anzahl der Kindergartenkinder zurückgehen wird, werden in dieser Altersgruppe der 3- bis 6-Jährigen voraussichtlich 12.000 Vollzeitstellen nicht mehr benötigt. Per Saldo entstünde damit bis 2013 ein zusätzlicher Bedarf von mehr als 50.000 Vollzeitstellen für ErzieherInnen gegenüber dem Stand von Frühjahr 2006, verteilt auf ca. 75.000 Personen (analog zu der aktuellen Aufteilung auf Voll- und Teilzeittätigkeiten in bestehenden Kindertageseinrichtungen).

Zusätzliches Personal in der Tagespflege

30 Prozent der zusätzlich benötigten 450.000 Betreuungsplätze sollen in Form von Tagespflege angeboten werden. Dies entspricht einem Bedarf an 136.000 zusätzlichen Tagespflegeplätzen. Unterstellt man in Analogie zu den Kindertageseinrichtungen auch hier ein rechnerisches Betreuungsverhältnis von 5 Kindern auf eine Tagespflegeperson, dann ergäbe sich daraus ein Zusatzbedarf von 27.000 Vollzeittagespflege Arbeitsverhältnissen. Geht man auf der Basis der gegenwärtigen Tagespflegepraxis davon aus, dass ein Drittel der Kinder in 5er-Gruppen, ein weiteres Drittel in 3er-Gruppen sowie eines in 2er-Gruppen betreut werden, werden ca. 47.000 neue Tagespflegepersonen benötigt.

Weitere Details zu den Bedarfszahlen und ökonomischen Effekten unter:

DJI Berechnungen zu ökonomischen Effekten des Ausbaus der Betreuung von Kindern unter drei Jahren
www.dji.de/dasdji/home/news_0705_2_oekonomischeeffekte.pdf
http://familienforum.liliput.ch/Download/DJI_0705_2_oekonomischeeffekte.pdf

DJI Online Thema: Kinder, Krippen, Kosten - Fakten zur Kinderbetreuungsdebatte
www.dji.de/cgi-bin/projekte/output.php?projekt=662&Jump1=RECHTS&Jump2=20


2) Die Ausbildung zur ErzieherIn

Für eine Aufstockung des zusätzlichen Personalbedarfs in den Kinderkrippen bis 2013 bleiben noch sechs Jahre. Die Ausbildung zur ErzieherIn dauert zwischen drei und fünf Jahren. Pro Jahr werden heute rund 8.000 bis 12.000 Absolventinnen der Fachschulen (genaue Zahlen liegen nicht vor)auf den Markt entlassen. Rein rechnerisch wäre es also möglich, den neuen Bedarf zu decken. Bleibt die Frage nach der Qualifikation der Fachkräfte mit besonderem Blick auf die Betreuung der unter Dreijährigen.

Die heutige Ausbildung befähigt dazu, in allen Bundesländern als sozialpädagogische Fachkraft in den vielfältigen Bereichen der Jugendhilfe selbständig und eigenverantwortlich tätig zu sein. Dazu gehören neben den Kindertagesstätten auch Einrichtungen der Heimerziehung und andere betreute Wohnformen sowie die Freizeitangebote der Jugendarbeit. Von den rund 250.000 ErzieherInnen in Deutschland arbeitet das Gros in den Kindergärten und etwa fünf Prozent in Kinderkrippen mit Kindern unter drei Jahren. Das durchschnittliche Brutto-Monatsgehalt einer Erzieherin/eines Erziehers im Gruppendienst liegt bei rund 2.250 Euro.

Nur vier Prozent der Beschäftigten in deutschen Kindertagesstätten und etwa 15 Prozent der Studierenden an den Fachschulen für Sozialpädagogik sind männlich.

Uneinheitlichkeit der deutschen Ausbildungslandschaft

Die Ausbildung zur Erzieherin/zum Erzieher ist nicht bundeseinheitlich geregelt. Seit 2002 gibt es zwar eine Rahmenvereinbarung zur ErzieherInnenausbildung, aber der Beschluss der Kultusministerkonferenz ist kein unmittelbar geltendes Recht. Die 16 Bundesländer regeln die ErzieherInnenausbildung in ihren eigenen Schul- bzw. Fachschulordnungen.

Noch vor etwa zehn Jahren erfolgte die Ausbildung ausschließlich an den über 300 Fachschulen für Sozialpädagogik, die in manchen Regionen auch Berufsakademien oder Berufskolleg genannt werden. Die Fachschulen sind teils kommunal und teils kirchlich organisiert und konzipiert. Die Organisationsstrukturen reichen von großen Schulverbänden (hauswirtschaftliche und andere Berufs- und Berufsfachschulen) bis hin zu kleinen überschaubaren Fachschulen mit kleinen Kollegien, an denen der Unterricht teilweise von Honorarkräften geleistet werden muss. Die Heterogenität der gesetzlichen Regelungen und der Trägerschaften führt zu erheblichen Unterschieden in den Ausbildungs- und Prüfungsordnungen, Studienordnungen und Lehrplänen.

Allgemein sind ein mittlerer Bildungsabschluss und eine berufspraktische Vorbildung die Voraussetzungen für die ErzieherInnenausbildung. Auch die berufspraktische Vorbildung wird in den Bundesländern unterschiedlich definiert: Normalerweise ist eine einschlägige Berufsausbildung Bedingung für die Aufnahme an Fachschulen bzw. Fachakademien (in Bayern): allerdings differieren die Alternativen von einem einjährigen Vorpraktikum bis hin zu nicht einschlägigen Berufsausbildungen.

Insgesamt währt die Ausbildung an den Fachschulen für Sozialpädagogik drei Jahre. Die Ausbildung gliedert sich in fachtheoretischen und fachpraktischen Unterricht. Die Fachtheorie ist unterteilt in 13 Fächer. In der Fachpraxis werden von den Schulen organisierte Praktika durchgeführt. Ein einjähriges Berufspraktikum, begleitet von der Fachschule durch Praxisbesuche und Blockunterricht, stellt das dritte Ausbildungsjahr dar. In einigen Bundesländern ist das Berufspraktikum stärker in die gesamte Ausbildung integriert. Die Ausbildung schließt ab mit einer größeren Arbeit und einer Prüfung, die zur staatlichen Anerkennung führt.

Zwischenzeitlich bieten auch Fachhochschulen und einige Universitäten entsprechende Ausbildungsgänge an. 16 Studienangebote gibt es derzeit in Deutschland, zum Teil grundständig, andere berufsbegleitend, mit Schwerpunkten von integrativer Frühpädagogik bis zum Kita-Management. Im Vergleich zu den 20.000 AbsolventInnen der Fachschulen, die jedes Jahr auf den Arbeitsmarkt entlassen werden, ist die Zahl der ErzieherInnen mit Fachhochschulabschluss aber noch verschwindend gering.

Aufgrund der uneinheitlichen Ausbildungslandschaft können nur schwer allgemeine Angaben darüber gemacht werden, wie stark die Kleinkindpädagogik in den Unterrichts- und Studieninhalten der einzelnen Schulen Berücksichtigung findet. Ein DJI-Projekt zur „Professionalisierung in der Frühpädagogik“ erarbeitet derzeit eine erste Bestandsaufnahme. Stichproben haben gezeigt, dass die Anteile der Frühpädagogik wegen der Breitbandausbildung (für die Betreuung von Kindern zwischen 0 und 18 Jahren) eher gering sind. Zum Teil ist es sogar möglich, die Ausbildung zu durchlaufen, ohne sich in Theorie oder Praxis ein vertieftes Wissen über Kleininder unter drei Jahren anzueignen.


Quellenangabe und weitere Infos zum Thema Betreuungsplätze und Kinderbetreuung:

Deutsches Jugendinstitut e.V.
www.dji.de/cgi-bin/projekte/output.php?projekt=706&Jump1=LINKS&Jump2=15

BMFSFJ - Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
www.bmfsfj.de

berufundfamilie gGmbH - eine Initiative der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung
www.beruf-und-familie.de
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