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Kahinchen
Schweiz
24 Beiträge |
Erstellt am: 22.08.2008 : 15:00:22 Uhr
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Hallo liebe Leute
Ich habe jetzt schon 2 Mal etwas erlebt, was mich fürchterlich mitgenommen hat :
Eine Kollegin von mir (wir haben uns im Spital kennengelernt, weil unsere 1. Kinder fast zur gleichen Zeit geboren wurden) hat ihr zweites Kind bekommen. Die Kleine hatte Probleme mit dem Atmen und wurde deswegen ins Kantonsspital gefahren, eine Stunde weit weg von uns. Ich bin die Kollegin dann besuchen gegangen und hab sie gefragt, warum sie nicht bei ihrem Kind ist. Gut, sie hatte nen Kaiserschnitt, aber sie hätte sich ja auch verlegen lassen können. Nach ner Woche durfte die Kleine nachhause, die Mama hat ihr Baby 2 Mal besucht!
Eine andere in meinem Bekanntenkreis, mittlerweile sogar eine Freundin von mir, hat ihr 1. Kind 7 Wochen zu früh bekommen. Der Kleine musste natürlich auch ins Kantonsspital. Bei uns behalten sie keine Frühchen. Sie konnte normal entbinden und auch recht schnell aus dem Spital gehen. Sie hab ich dann auf der Strasse getroffen und da hat sie mir erzählt, der Kleine wäre schon da und dass er im Kantonsspital ist. Es war Winter, ich hatte gar nicht bemerkt, dass der Bauch weg war. Sie war da gerade mit dem Hund spazieren. Da hab ich wieder, wahrscheinlich recht entgeistert gefragt: "Und was machst Du dann hier?!" Sie erklärte mir dann, dass der Kleine ja jetzt eh noch nicht davon profitiert und sie auch nicht aus ihrem Leben raus will. Ich war so sehr geschockt, dass ich zuhause um den kleinen Knopf geweint habe .
Nun liegen beide Fälle schon einige Monate zurück und mich beschäftigt das immer noch. Mit der zweiten Mami bin ich inzwischen befreundet und sie hat mir letztes mal gesagt, dass sie nicht weiss, was damals in sie gefahren ist. Sie war wohl selber geschockt von der plötzlichen Geburt.
Ich kann es überhaupt nicht begreifen, wie man so ein kleines Wesen alleine lassen kann. Ok, es wird einem vielleicht nicht unbedingt leicht gemacht und nicht gerade angeboten, dass man ja mit ins Spital könnte. Aber ich hätte gekämpft, wie eine Löwin, hätte getobt und gewütet, wenns hätte sein müssen, aber ich wäre 100%ig mitgefahren, oder direkt hinterher gefahren. Und dann wäre ich mit im Spital geblieben. Tag und Nacht!
Verständnis habe ich, wenn schon grössere Kinder da sind und man sich noch um die kümmern muss, wenn der Papi nicht da ist, oder nicht frei machen kann, aber sonst...?!
Was meint Ihr dazu? Würde mich wirklich sehr interessieren!
Liebe Grüsse, Kahinchen
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siby
3025 Beiträge |
Erstellt am: 22.08.2008 : 15:11:30 Uhr
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Ich hatte ebenfalls eine Frühgeburt. Hatte allerdings das Glück, dass mein Sohn im gleichen KH war wie ich. Ich lag allerdings 5 Tage lang auf der Intensivstation und er auf der Neonatologie (3 Wochen). In der Zeit, als ich auf der Intensivstation lag, hab ich ihn wenns hoch kommt vielleicht 3 Mal kurz gesehn. Da wurde er jeweils für ein paar Minuten in der Isolette hochgebracht. Danach lag ich eine Woche auf der Geburtenstation, und hab ihn oft besucht. Da ich mich selber allerdings auch schonen musste, konnte ich auch nicht immer bei ihm sein. Danach wurde ich entlassen und er musste noch eine Weile bleiben. Ich hab ihn dann täglich mehrere Stunden besucht, hab zuhause noch Milch abgepumpt und ins KH gebracht.
Im Nachhinein denke ich auch, dass ich ein Trauma von der Geburt hatte und vielleicht auch in so einer Art Schockzustand war. Ich hab aber immer versucht, so oft wie nur möglich bei meinem Sohn zu sein, trotzdem denke ich, dass ich zu ihm nicht so eine nahe Verbundenheit habe, wie zu meiner Tochter, die direkt nach der Geburt bei mir war. |
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lAuRiNfAn
Schweiz
425 Beiträge |
Erstellt am: 22.08.2008 : 15:22:10 Uhr
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Es gibt doch auch diese Ronald MC Donald Häuser, da kannst du gleich neben dem Spital schlafen... Das kann ich auch nicht nachvollziehen, aber wie du sagst Kahinchen hat die zweite im Nachhinein gesagt, dass sie es auch nicht mehr so machen würde... Als mein Sohn im KH war (1 Wo nach der Geburt, Leistenbruch) hab ich dort auf so nem unbequemen Scheiss-Klappbett übernachtet - Horror ;-)) |
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Inyuk
Schweiz
396 Beiträge |
Erstellt am: 22.08.2008 : 15:30:29 Uhr
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Ich kann gut verstehen was die 2 Frauen gemacht haben. Ich hatte nach der Geburt meines 1. Sohnes eine strake depressionsartige phase. Ich hatte zwar den kleinen bei mir im Zimmer habe ihn aber nicht angefasst ( ich musste liegen und durfte nicht aufstehen oder sitzen )nicht einmal angesehen. Wenn nicht alle halbe Stunde eine Schwester gekommen währe um zu fragen ob er getrunken hat oder so währe er verdurstet. Das ganze ging 2 Tage danach habe ich den kleinen nicht mehr aus den Armen gegeben und habe nur noch mit ihm rummgekuschelt. Ich konnte es später auch nicht mehr nachvollziehen warum ich so reagiert habe. Manchmal ist es so das man nach der Geburt sich leer und unfähig fühlt und darum das Kind wegschiebt, erst recht wenn es noch in einem anderen Spital liegt. Im nachhine |
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anniegirl
Schweiz
252 Beiträge |
Erstellt am: 22.08.2008 : 15:51:24 Uhr
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Zitat: Original erstellt von: lAuRiNfAn
Es gibt doch auch diese Ronald MC Donald Häuser, da kannst du gleich neben dem Spital schlafen...
Die gibt es leider nur in Genf, Bern und St. Gallen. |
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Kahinchen
Schweiz
24 Beiträge |
Erstellt am: 22.08.2008 : 15:58:20 Uhr
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Ja, genau, @laurinfan, meine Maus musste eine Woche nach der Geburt auch ins Spital, sie hatte einen Herzfehler. Die Betten sind schrecklich! Wir haben dann auch mit im Spital gelebt, sogar mein Mann hat frei gemacht und hat mit uns da übernachtet. Weil sie uns kein 2. Bett geben durften, hat er dann auf einer Stillliege geschlafen. Zum Glück durften wir nach 4 Tagen wieder gehen. Bei uns im Zimmer war dann noch ein Baby mit einer Hirnhautentzündung und die Mama war ca. ne Stunde pro Tag da. Das fand ich auch schlimm, aber sie hatte noch 2 grössere zuhause.
@siby, das ist es eben, was mich so mitnimmt, dass die Bindung von Mama zum Baby empfindlich gestört wird! Mann muss sich mal in die Lage des Babys versetzen (hört sich etwas blöd an ). Da kommt es auf die Welt, gerade noch ganz nah bei Mama und dann ist alles neu, hell, kalt und keine Mama mehr da. Die einzige, die dem Baby noch etwas Sicherheit geben könnte, bzw. die einzige die es kennt. Du konntest damals nichts machen, wenns Dir selber so schlecht ging. Warst ja selber Patientin.
Es gibt leider Situationen, da ist es unumgänglich, eben wie bei siby, oder wenn das Baby auf die Intensiv muss. Da darf man, glaub, nicht mal als Mama ständig im Zimmer sein.
Die beiden haben dass allerdings in der Situation so entschieden, oder von jemandem entscheiden lassen. Die erste von den beiden würde heute auch immer noch so reagieren, hat sie gesagt.
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Bearbeitet von: Kahinchen am: 22.08.2008 15:59:14 Uhr |
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fabian
Schweiz
560 Beiträge |
Erstellt am: 22.08.2008 : 16:46:11 Uhr
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@ Kahninchen, wenn man noch nie in dieser Situation war, ist es schwierig, zu urteilen. Du warst Du nur vier Tage mit Deinem Kind im Spital. Stell Dir vor, Du und Dein Mann hättet das sieben Wochen machen müssen. Es ist immer leichter, zu urteilen, wenn man noch nie in einer solchen Situation gewesen ist. Man kann die Babys auf der Intensiv vielfach nicht auf den Arm nehmen, da sie so verkabelt sind. Dann gibt es viele Schicksale, Kinder sterben, man muss wegen Nofällen aus dem Raum, beschränkte Besuchszeiten etc. Da finde ich es irgendwie sinnvoller, wenn sich die Mama zwischendurch erholt, damit sie wieder Kraft hat, wenn die kleinen Kinder nach Hause kommen.
Mein Sohn war nach der Geburt auch viele Monate im Spital. Ich weiss, wovon ich spreche. Es ist für ein so lange Zeit UNMOEGLICH, dass die Eltern 24 Stunden dort sind. |
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Kahinchen
Schweiz
24 Beiträge |
Erstellt am: 22.08.2008 : 17:04:30 Uhr
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@fabian Ich weiss jetzt nicht genau, warum Du so reagierst und mit keiner Silbe habe ich verurteilen wollen. Ich habe von zwei Fällen geschrieben, wo die Babys gerade erst auf die Welt gekommen waren und auch nur eine bzw. drei Wochen im Spital waren. Wenn Babys Wochen- und Monatelang im Spital bleiben müssen, ist es, selbst für mich, selbstverständlich, dass man auch selbst mal Erholung braucht.
Und auch wir waren später noch viel mehr und länger im Spital mit unserer Tochter. Wie geschrieben, hatte sie einen Herzfehler. Musst jetzt nicht meinen, dass wir nicht auch schon mit dem Schicksal gehadert hätten. Und um so mehr weiss ich, wie sehr die Kleinen einen brauchen!
Auch wir haben nicht 24 Stunden bei ihr gewacht, sondern sind mal ne halbe Stunde spazieren, oder etwas essen gegangen, als sie geschlafen hat. Und das es Situationen gibt, wo man nicht die ganze Zeit beim Baby sein kann, hab ich in meinem 2. Beitrag auch erwähnt gehabt.
Also bitte fühle Dich nicht gleich angegriffen, ich verurteile hier niemanden. Ich möchte nur verstehen, um die Sachen für mich zu verarbeiten.
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Bearbeitet von: Kahinchen am: 22.08.2008 17:44:44 Uhr |
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Jule
Schweiz
16 Beiträge |
Erstellt am: 22.08.2008 : 17:28:45 Uhr
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Hallo zusammen Ich kann die beiden Frauen auch verstehen. Unsere Zwillinge kamen 6 Wochen zu früh zur Welt und waren dann zuerst 11 Tage auf der Neonatologie. Da kannst Du ja nicht dabei sein, sondern nur zu "Besuch" kommen. Ich selber lag zuerst 4 Tage auf der Intensiv und nachher auf der normalen Station und ging die Girls wirklich "nur besuchen". Nach 11 Tagen wurde ich entlassen und die Girls wurden noch für 10 Tage ins Kinderspital verlegt (hatten keinen Platz auf der Neo). Ich habe auch nicht dort gewohnt, sondern zu Hause. Wir hatten damals noch einen 22 monatigen Sohn. Ich war dreimal am Tag dort zum Schöppele sowie auch der Papi und die Grosseltern übernahmen auch noch gewisse Besuche. Im Nachhinein dachte ich oft auch: Die Armen waren ganz alleine dort. Aber sie waren ja zu zweit und haben wirklich nur geschlafen (mussten nachholen). Und ich war noch nicht so auf dem Damm. Ich denke, es war die richtige Entscheidung, auch für den "grossen Bruder", der sonst total zu kurz gekommen wäre. |
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Kahinchen
Schweiz
24 Beiträge |
Erstellt am: 22.08.2008 : 17:42:38 Uhr
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@Jule Das ist begreiflich, da ging es nicht anders und Du hattest schon eins zuhause. Wenn es mit meinem zweiten Kind auch gesundheitliche Probleme nach der Geburt gegeben hätte, weiss ich nicht, wie es gegangen wäre. Für zwei, drei Wochen hätten wir das hinbekommen, dass ich da geblieben wäre, aber länger... Zum Glück war er kerngesund und wir konnten noch am selben Tag nachhause
Vor ein paar Wochen mussten wir wegen einem Unfall mit der "Grossen" (fast drei) auch wieder für drei Tage im Spital bleiben. Auch da bin ich bei ihr geblieben und mein Mann hat sich um den Sohn gekümmert.
Zum Glück habe ich einen absolut familiären Mann. Er hat jetzt jedesmal einfach frei gemacht und die wichtigsten Dinge dann per Telefon erledigt (kann natürlich nicht jeder).
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Bearbeitet von: Kahinchen am: 22.08.2008 18:09:06 Uhr |
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fabian
Schweiz
560 Beiträge |
Erstellt am: 22.08.2008 : 21:30:13 Uhr
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@Kahninchen, wollte Dich nicht persönlich eingreifen. Aber lies mal Deinen ersten Beitrag durch. Dieser ist schon mit einigen Vorwürfen bestückt. Ich hätte und ich würde ist schnell gesagt. Weisst Du, es gibt auch in unserem Bekanntenkreis immer wieder Leute, die alles besser wissen und alles besser machen würden, obwohl sie noch nie in einer solchen Situation gewesen sind (musste mir schon viel Mist anhören). Deshalb war ich eben wieder auf 180, als ich diesen Beitrag gelesen habe. Aber wie gesagt, ich wollte Dich weder beleidigen noch anmachen.
Hoffentlich geht es Deiner Tochter wieder gut und ich wünsch ihr, dass sie sich trotz Diagnose Herzfehler an allem beteiligen kann, was ihre Freunde machen. Deiner Tochter von HERZen alles Gute!! |
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Safina
Schweiz
128 Beiträge |
Erstellt am: 23.08.2008 : 09:39:04 Uhr
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Zitat: Original erstellt von: Kahinchen Ich kann es überhaupt nicht begreifen, wie man so ein kleines Wesen alleine lassen kann. Ok, es wird einem vielleicht nicht unbedingt leicht gemacht und nicht gerade angeboten, dass man ja mit ins Spital könnte. Aber ich hätte gekämpft, wie eine Löwin, hätte getobt und gewütet, wenns hätte sein müssen, aber ich wäre 100%ig mitgefahren, oder direkt hinterher gefahren. Und dann wäre ich mit im Spital geblieben. Tag und Nacht!
Ich kann Dich so gut verstehen, wie Du in Angebetracht solcher Geschichten fühlst;mir geht es da genau gleich! - Wenn ich solche Sachen höre, dann könnte ich echt heulen...!!! Ich würde mich genau wie Du verhalten, ich würde denen die Bude einrennen; nichts und niemand könnte mich von meinem Kind trennen!!!
Ich habe, was solche Sachen angeht sowiso eine sehr krasse Einstellung, aber ich bin eben auch ein "extremes Beispiel" hier im Forum. Ich stille mein Kind ja auch noch immer und bei mir fängt "das Grauen" gegenüber anderer Mütter schon sehr viel früher an... Diese Ansichten werde ich aber an der Stelle für mich behalten, weil ich sonst garnatiert gesteinigt werde! |
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Safina
Schweiz
128 Beiträge |
Erstellt am: 23.08.2008 : 09:45:08 Uhr
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Zitat: Original erstellt von: Inyuk
Ich kann gut verstehen was die 2 Frauen gemacht haben. Ich hatte nach der Geburt meines 1. Sohnes eine strake depressionsartige phase. Ich hatte zwar den kleinen bei mir im Zimmer habe ihn aber nicht angefasst ( ich musste liegen und durfte nicht aufstehen oder sitzen )nicht einmal angesehen. Wenn nicht alle halbe Stunde eine Schwester gekommen währe um zu fragen ob er getrunken hat oder so währe er verdurstet. Das ganze ging 2 Tage danach habe ich den kleinen nicht mehr aus den Armen gegeben und habe nur noch mit ihm rummgekuschelt. Ich konnte es später auch nicht mehr nachvollziehen warum ich so reagiert habe. Manchmal ist es so das man nach der Geburt sich leer und unfähig fühlt und darum das Kind wegschiebt, erst recht wenn es noch in einem anderen Spital liegt. Im nachhine
Man muss aber auch sagen, dass eine Wochenbettdepression auch für die Mutter eine ganz grauenvolle Erfahrung ist! Und auch wenn das Bonding nach der Geburt für ein Kind unendlich wichtig ist, so wird es diese Tage später nicht mehr in seinem Bewusstsein haben, Dir als Mutter aber kann das ein leben lang wehtun, diese Zeit verpasst zu haben. Deshalb darf man eine Frau die so etwas erlebt hat auch niemals verurteilen, denn für eine Depression kann man absolut nichts und wer selber schon einmal depressiv war, der weiss, wie besch... dieses Gefühl ist!!! Man ist in seinen Gefühlen gefangen und kann einfach nicht aus seiner Haut; ich wünsche das Keinem! Ich kann nur sagen,dass ich mich riesig freue,dass Du diese schlimme Erfahrung so schnell hinter Dir lassen konntest und schon nach 2Tagen Dein Kind hast in die Arme schliessen können. Vielen Müttern ergeht es da sehr viel schlimmer, und sie durchleben diese "Wochenbetthölle" viele, viele Wochen lang |
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fabian
Schweiz
560 Beiträge |
Erstellt am: 23.08.2008 : 11:00:54 Uhr
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Safina, was machst Du, wenn Du in eine solche Lage kommst und Du hast schon ein kleines Kind zu Hause? Wie löst Du es, beiden Kindern gerecht zu werden, wenn Kinder(auch Geschwister) auf der Intensiv nicht erlaubt sind und Du auf der Intensiv sicher nicht Dein Bett zum Schlafen aufstellen kannst? Ich spreche jetzt nicht von vier Tagen sondern von Wochen oder Monate. Wie machst Du es mit Haushalt und mit dem anderen Kind, wenn Du Tag und Nacht bei Deinem Baby sein würdest und nichts und niemand (also auch nicht ein kleineres Kind zu Hause) Dich daran hindern könnte?
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Safina
Schweiz
128 Beiträge |
Erstellt am: 23.08.2008 : 11:08:47 Uhr
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Zitat: Original erstellt von: fabian was machst Du, wenn Du in eine solche Lage kommst und Du hast schon ein kleines Kind zu Hause?
Genau aus solchen (aber auch vielen andern Gründen!!!) bleibt mein Kind ein Einzlkind.Ich möchte niemals gezwungen sein,mich für das Wohl des eines meiner Kinder entscheiden zu müssen. Es würde für mich kein Argument dagegen sprechen,nicht bei meinem Kind zu sein;auf meinen Haushalt würd ich getrost pfeiffen,das darfst Du mir gerne glauben.
Was ich hier allerdings schreibe,das gilt auschliesslich für mich.Ich kann nicht für andere sprechen.Ich weiss einfach,wie mein persöndlches Umfeld ist und so bin ich davon überzeugt,dass unser Sohn keine einzige Minute alleine sein müsste,auch wenn Mamma und Papa mal ne Pause bräuchten,weil unser ganzes Umfeld uns dabei unterstützen würde und notfalls ebenfalls an seinem Bett sitzen würden und auch unsern Haushalt schmeissen würden.
Aber wie gesagt,das ist meine persöndliche,nur auf mein Leben und meine Familie bezogene Meinung.Mir ist abolut klar,dass nicht alle Mesnschen gleich verfahren würden/wollten/könnten.Und sicher hattet ihr eine sehr schwere Zeit und ich ziehe meinen Hut vor jedem der eine solche Sitation gemeistert hat. |
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Mondstern
Schweiz
3213 Beiträge |
Erstellt am: 23.08.2008 : 11:31:39 Uhr
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Ich habe diese Situation selber erlebt. Meine mittlere Tochter musste mit 2 1/2 Monaten eine Woche ins Krankenhaus wegen einer Harnwegsinfektion. Meine grösste war da 1 1/2 Jahre alt. Sie war in der Zeit bei den Grosseltern. Ich konnte mir nicht vorstellen, meine Tochter in der Nacht da alleine im Krankenhaus zu lassen, aber ich musste. Weil sie mir gesagt haben ich kann nicht bei meiner Tochter schlafen. Also habe ich mich jeden Morgen und jeden Abend eine Stunde in den Zug gesetzt und bin zu ihr und wieder nach Hause gefahren. Ich war aber den ganzen Tag bei ihr am Bettchen. In der Nacht habe ich zu Hause den Wecker gestellt und haben jede Nacht Milch abgepumpt, die gaben sie ihr dann jeweils in der folgenden Nacht.
Ich kann mir nicht vorstellen dass ich einfach meinen normalen Alltag leben könnte, wenn mein Kind im Krankenhaus ist, aber wenn es eben ein paar Wochen sind, muss man zwingend wieder ein wenig "normal" leben. Ich würde auf jeden Fall mein Kind jeden Tag besuchen oder abwechslungsweise mein Partner und ich! |
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fabian
Schweiz
560 Beiträge |
Erstellt am: 23.08.2008 : 19:14:35 Uhr
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@ Safina, danke für das Kompliment :-) Du hast eine sehr gute Einstellung und die gefällt mir. Du weisst was Du willst und organisierst Dich auch so. Und respektierst auch andere Meinungen :-) Mein Bruder und seine Frau möchten auch "nur" ein Einzelkind bzw. hatten sie es so geplant. Bei der Schwangerschaft stellte sich dann heraus, dass sie Zwillinge erwartet und so kommt kann man nicht immer alles planen :-))
Ich habe ebenfalls ein gutes Umfeld und so war mein Kind die meiste Zeit auch nicht alleine. Aber wenn man kein gutes Umfeld hat oder die Eltern im Ausland wohnen, dann wird es schwer.
@Mondstern, das kenne ich. Das ist absoluter Stress und wie gesagt, ich weiss wovon Du sprichst. Dass Du da noch Kraft hattest, Milch abzupumpen, alle Achtung (da hattest Du Glück, dass die damals die Milch vor Stress nicht ausgegangen ist). |
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Mondstern
Schweiz
3213 Beiträge |
Erstellt am: 23.08.2008 : 19:18:55 Uhr
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Fabian ich war so geschockt und gestresst dass im ersten moment die Milch komplett abstellte. Es kam kein Tropfen mehr.
Ich habe mich dann mit Bachblüten beruhigt und meine Tochter bekam in der ersten Nacht einen Schoppen. Man gab mir den Tipp mit dem Appumpen und das funktionierte tatsächlich. Ich hatte dann nach dem Spitalaufenthalt meine Tochter mehr Milch als vorher! |
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Safina
Schweiz
128 Beiträge |
Erstellt am: 23.08.2008 : 22:11:20 Uhr
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Zitat: Original erstellt von: Mondstern Also habe ich mich jeden Morgen und jeden Abend eine Stunde in den Zug gesetzt und bin zu ihr und wieder nach Hause gefahren. Ich war aber den ganzen Tag bei ihr am Bettchen. In der Nacht habe ich zu Hause den Wecker gestellt und haben jede Nacht Milch abgepumpt, die gaben sie ihr dann jeweils in der folgenden Nacht.
Ich bewundere sehr,dass Du Dich in so einer extremen Situation noch so motivieren konntest Deinem Kind extra Milch abzupumpen;das hätten sicher nicht viele gemacht! Ich finde das total toll und freue mich zu hören,dass es sowas gibt!!! |
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Safina
Schweiz
128 Beiträge |
Erstellt am: 23.08.2008 : 22:15:34 Uhr
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Zitat: Original erstellt von: fabian
@ Safina, danke für das Kompliment :-) Du hast eine sehr gute Einstellung und die gefällt mir. Du weisst was Du willst und organisierst Dich auch so. Und respektierst auch andere Meinungen :-) Mein Bruder und seine Frau möchten auch "nur" ein Einzelkind bzw. hatten sie es so geplant. Bei der Schwangerschaft stellte sich dann heraus, dass sie Zwillinge erwartet und so kommt kann man nicht immer alles planen :-))
Ja,da stimmt,ich und mein Mann wissen genau was wir wollen und für uns ist es sehr wichtig ein Umfeld zu haben auf das man zählen kann egal was kommt. Allerdings haben uns unsere Freunde (die Schlangen ) auch von Herzen gewünscht,dass es uns Zwillinge "schneien" würde,nur um uns zu zeigen,dass wir nicht alles planen können... Und als ich vor ein paar Monaten befürchtete schwanger zu sein,konnten sie sich vor lauter Schadenfreude kaum noch auf den Beinen halten |
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fabian
Schweiz
560 Beiträge |
Erstellt am: 23.08.2008 : 22:30:34 Uhr
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@ Mondstern, genau so hab ich dich eingeschätzt. Du schaffst es meistens oder sogar immer, Dir aus einer schweren Lage das beste abzugelten (analog mehr Milch nach dem ganzen Stresse :-) . Das finde ich spitze und daher habe ich keine Zweifel, dass Du Dir Deine Wünsche mit Haus oder Eigentumswohnung, Kind und Heirat irgendwann mal erfüllen wirst :-)
@ safia, das glaube ich Dir sofort mit Deinen Freunden :-) Mein Bruder und seine Frau wollten ja eigentlich gar keine Kinder *schmunzel* |
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Kahinchen
Schweiz
24 Beiträge |
Erstellt am: 24.08.2008 : 12:13:36 Uhr
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Zitat: Original erstellt von: fabian
@Kahninchen, wollte Dich nicht persönlich eingreifen. Aber lies mal Deinen ersten Beitrag durch. Dieser ist schon mit einigen Vorwürfen bestückt. Ich hätte und ich würde ist schnell gesagt.
@fabian Du hast recht, je nachdem, wie der Beitrag gelesen wird, kann er auch anders interpretiert werden. Leider ist es oftmals schwierig rüber zu bringen, wie etwas gemeint ist. Wenn ich ihn so lese, wie ich ihn gemeint habe, dann erzählt er die Geschichte von zwei Freundinnen von mir .
@Mondstern Ich bin etwas schockiert, dass Du nicht bei Deiner Tochter im Spital schlafen durftest, obwohl Du wolltest. Wie lange ist das denn her? Ich weiss, dass das noch vor ein paar Jahren absolut nicht selbstverständlich war, dass man bei dem Baby bleiben kann. Auch das Room-in ist ja erst spät überall akzeptiert worden.
Wenn man die Beiträge so liest, dann kommt es schon ganz stark auf die Situation an sich, und den Charakter des Menschen an. Wie ich schon geschrieben hatte, ich hätte gekämpft, wie ne Löwin, anstelle der beiden Freundinnen von mir. Aber sie sind natürlich ganz anders und eben, dann kommt noch eine eventuelle Schockreaktion oder Depression dazu, dass ist alles nicht einfach und dann ist es bestimmt wichtiger, erst mal auf sich zluege.
Meine, vielleicht etwas krasse Einstellung, dass ich mein Kind, nie alleine gelassen hätte, liegt auch daran, was ich erlebt habe. Meine erste Tochter hatte schon einige Stunden nach der Geburt starke Koliken. Ich habe von Anfang an mit ihr die Nächte durchgemacht. Die Schwestern im Spital haben immer gesagt, ich müsste mich auch erholen. Wo sie natürlich recht hatten, aber ich wollte nicht, dass sie meine Tochter nehmen, ich wollte sie die ganze Zeit bei mir behalten und habe gesagt, zuhause muss ich das ja auch schaffen. Zum wickeln musste man dann immer ins Schwesternzimmer gehen. Dort bin ich einmal reingekommen und die drei anderen Babys, die gerade dort waren, haben alle geschrien. Und keiner da...! Ich habe meine dann gewickelt und irgendwann kam die Schwester dann wieder und sagte, sie wäre kurz nen Kaffee trinken und ne Zigarette rauchen gewesen. Ein anderes mal haben sich zwei Schwestern darüber unterhalten, dass eine von den Mamis zu wenig Milch hat und sie dem Baby dann noch Tee gegeben hätten, OHNE die Mami zu fragen, ob sie das dürfen. Dabei habe ich mich sehr in meiner Einstellung bestärkt gefühlt und diese auch weiterhin behalten.
Jedenfalls danke ich Euch für Eure Beiträge, so habe ich gemerkt, dass man das Thema nicht nur schwarz oder weiss sehen kann!
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Mondstern
Schweiz
3213 Beiträge |
Erstellt am: 24.08.2008 : 14:16:16 Uhr
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Kahinchen, das war vor 11 Jahren. Es war für mich Horror, mein Kind über Nacht alleine zu lassen. Deshalb war es keine Frage, dass ich so früh wie möglich morgens wieder da war und abends so lange wie möglich blieb.
Die Nächte waren auch nicht gerade erholsam, deshalb war es für mich auch kein Problem, nachts aufzustehen und die Milch ab zu pumpen.
Ich war froh, wusste ich das meine Grosse in guten Händen war bei den Grosseltern. Somit hatte ich eine Sorge weniger und konnte mich ganz meiner Patientin widmen! |
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fabian
Schweiz
560 Beiträge |
Erstellt am: 24.08.2008 : 18:30:45 Uhr
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Kahninchen, wenn die Babys auf der Intensiv liegen, hast Du keine andere Wahl, als das Baby alleine zu lassen. Du darfst dort nicht schlafen, das ist heute noch so. Auch auf der Neonatologie, wo die Frühchen nach der Intensiv hingebracht werden, hat es meistens gar keinen Platz, zum Schlafen. Also auch in einem Elternhaus oder bei Ronald Mc-Donald-Haus verbringst Du die Nächte nicht bei Deinem Kind.
Wir waren ab Mittag bis nachts nach elf Uhr bei unserem Sohn. Morgens hatte es auf der Intensiv zwar bereits Besuchszeiten, aber meistens konnte man da wegen der langen Visite nicht rein und zusätzlich machten sie morgens an den Kindern ihre Untersuche, da mussten auch alle raus. Vielleicht konnte ich morgens, wenn ich da war, wenn es hoch kommt vielleicht zwanzig Minuten rein. Den Rest verbrachte ich auf der Wartebank vor der Intensiv. Die freiwilligen Helferinnen durften stets da bleiben, deshalb war eine solche morgens bei meinem Sohn bis mittags und da haben wir uns abgewechselt. Es hat mir gut getan, dass ich mich morgens erholen konnte und es war auch schon, morgens mit meinem Mann einen Kaffee zu trinken, bevor er zur Arbeit ging und anschliessend abends direkt ins Spital. Wir hatten so unsere zwanzig Minuten Zeit für uns. Ich musste mich stets verteidigen, weshalb ich nicht 24 Stunden bei meinem Kind war ... Deshalb entschuldige nochmals, falls Du Dich etwas angegriffen gefühlt hast, das wollte ich nicht, wollte einfach auch schildern, wie es von der anderen Seite aussehen könnte. |
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jeanne
76 Beiträge |
Erstellt am: 30.08.2008 : 23:34:10 Uhr
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hallo,
ich denke das ist sehr situativ, aber dass schreibst du ja. ich war auch mal mit meiner tochter im spital und habe auf diesem klappbett gepennt. sie hat fast ununterbrochen geschrieen. sie war es gewohnt auf meinem bauch zu schlafen und dort ging das nicht. habe sie fast die ganze nacht herumgetragen. dann kam eine mutter, hat ihr kind gebracht und weg war sie. die kleine war ca. 7 monate. ich war auch etwas entsetzt,weiss aber natürlich nicht, aus welchem grund sie das gemacht hat.
eine cousine von mir kam mit herzfehler zur welt. sie musste für 10 wochen ins kk, wusste vorher niemand wie lange. die ältere schwester, war damals 4 jahre, hat zu dieser zeit bei uns gelebt. meine mutter hat sie betreut. sie hatte keinen kontakt zu vater und mutter zu diese r zeit. da wir, bei einem vorherigen kk aufenthalt ihrer schwester, die mutter besucht heben und es war horror für das mädchen,sich von der mutter zu trennen. aus diesem grund wurde entschieden, keinen kontakt bis mutter und schwester zuhause waren. die beziehung von mutter und tochter war und ist keinesfalls beeinträchtigt. ich denke aber das liegt auch daran,dass sie schon 4 jahre alt war. die älter blieb ein mama kind die kleine ist ein papa kind.
lg jeanne |
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