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Giggi
Deutschland
139 Beiträge |
Erstellt am: 23.05.2007 : 14:10:35 Uhr
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Hallo zusammen,
seit langem bewegt mich eine Frage und ich wollte mal eure Meinung dazu wissen.
Ich (19 J.) bin seit fast 2 Jahren bei der gleichen Familie als Babysitter angestellt. Jede Woche arbeite ich mind. 2 Nachmittage a 4 Stunden. Manchmal helfe ich an einem weiteren Nachmittag aus oder komm mal am Abend für 3-4 Stunden. Die zwei Nachmittage sind fix, der Rest variert. Anfangs hatte ich ein kind zu betreuen unterdessen ist Nachwuchs gekommen. Nun sind es zwei Kinder (3 Jahre und 8 Monate, die ich alleine betreue, meistens nicht zu Hause sondern im Zoo, Spielplatz, Museum, kindergruppe etc.
Angestellt bin ich ohne Vetrag (also eigentlich schwarz) und bekomme pro Stunde 12.-
Nun meine Frage, wäre es sinvoller, wenn ich mit der Familie einen Vertrag abmachen würde? So hätte ich geregeltes Geld und auch einen Beirtag an AHV etc. Dagegen sprechen könnte, dass die Familie im Sommer jeweils für 2 Monate verreist und sie mich dann trotzdem bezahlen muss.
Ich möchte nicht mehr Geld oder so, einfach genügend abgesichert sein. Mit der Familie habe ich ein sehr gutes Verhältnis und die Arbeit gefällt mir.
Danke für eure Antworten. Giggi |
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diddlina
Deutschland
50 Beiträge |
Erstellt am: 23.05.2007 : 16:06:33 Uhr
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Hallo Giggi, deine Frage kann ich gut verstehen. Ich hatte auch mal so einen ähnlichen Job und auch mir war manchmal mulmig, weil es eigentlich Schwarzarbeit ist.
Das Problem ist, wenn du einen Vertrag hast und angemeldet bist, bleibt unter Umständen nicht mehr viel übrig vom Geld. Auf der anderen Seite finde ich, wenn du so regelmäßig gehst und noch dazu dich mit den Kindern viel außerhalb aufhälst (Zoo usw.): lass da mal was passieren!!! Das musst du ja gar nicht mit Schuld sein, weißt du. Das geht mal schnell z.B. im Straßenverkehr.
Die bessere Absicherung ist schon immer, wenn man einen Vertrag hat. Und wenn man so regelmäßig geht, ist es schon eine Frage wert. Du müsstest dir es vielleicht mal durchrechnen, was dann übrig bleibt. Und es zählt natürlich auch nicht nur was übrig bleibt, sondern einfach dein "Sicherheitsgefühl".
Wenn du dich mit Vertrag wohler fühlst, was durchaus verständlich ist, solltest du es freundlich bei deiner Familie ansprechen. Vielleicht sind sie ja bereit, ein wenig mehr zu zahlen, damit für dich mit Abzügen etwas über bleibt (falls du überhaupt großartig viele hättest). Zwar sind deine AG mit dran, wenn was passieren würde bei Schwarzarbeit, aber so wirklich hilft das einem doch auch nicht oder?!
Außerdem finde ich, hast du eine recht hohe Verantwortung, wenn du (vor allem bist du selbst "erst" 19, ist nicht böse gemeint) mit einem dreijährigen und einem Kleinkind von 8 Monaten loszuckelst. Überleg mal. Eine berechtigte Frage und ich finde es gut, dass du sie dir stellst, denn das zeigt Verantwortungsbewusstsein. Wünsche dir eine zufriedenstellende Lösung. |
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Helmi47
Schweiz
3074 Beiträge |
Erstellt am: 23.05.2007 : 17:24:02 Uhr
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Hallo Giggi
Du sprichst zwei Probleme an: dass Du schwarz, d.h. ohne AHV-Abzug arbeitet, hat nichts damit zu tun, dass Du keinen (schriftlichen) Vertrag hast. Ein mündlicher Arbeitsvertrag ist ebenfalls gültig, nur Lehrverträge "bedürfen der Schriftlichkeit". Du sagst ja auch selber "ich bin als Babysitter angestellt".
Grundsätzlich sind von jeder Lohnzahlung AHV/IV/EO- und ALV-Beiträge abzuziehen. Nur in bestimmten Fällen kann darauf verzichtet werden: • wenn der Lohn von einem Nebenerwerb stammt und • wenn der Lohn aus diesem Nebenerwerb 2000 Franken pro Jahr nicht übersteigt und • wenn Arbeitgebende sowie Arbeitnehmende dem Verzicht auf AHV/IV/EO und ALV-Beiträge zustimmen. Dabei müssen alle drei Voraussetzungen gleichzeitig erfüllt sein.
Zur Haftung: Du haftest mit oder ohne schriftlichen Vertrag, falls Du Dich auf Spaziergängen etc. grobfahrlässig verhältst. Einen Vertrag kannst Du auch auf Stundenlohnbasis machen, so muss die Familie nichts bezahlen, wenn sie verreist. Andererseits muss Dein AG Dich obligatorisch auch gegen Berufs- und Nichtberufsunfälle versichern (hätte er schon lange sollen, er hatte Glück, dass Dir nichts passiert ist), da Du mehr als 8 Std. bei ihm arbeitest.
Gruss Helmi |
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Nuggitante
Schweiz
1352 Beiträge |
Erstellt am: 23.05.2007 : 17:44:52 Uhr
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hallo
also als babysitter arbeitest du nicht schwarz, weil es ein nebenerwerb auf taschengeld-basis ist. deshalb auch der babysitter-lohn. hat mir eine arbeitsrechts-abteilung mal gesagt.
wenn du einen vertrag möchtest, musst du auch mehr lohn haben, denn dann bist du kein babysitter mehr. also mehr lohn, und alle sozialleistungen. die familie muss eine versicherung abschliessen und dich anmelden.
sie werden dich wahrscheinlich im stundenlohn anstellen, da ist dann prozentual die ferienentschädigung von 4 wochen inkl.
somit müssen sie dich nicht bezahlen, wenn sie mehr als diese 4 wochen dich nicht brauchen.
auch werden sie wahrscheinlich schreiben, dass du 2 tage die woche à je 4 stunden arbeitest, mal weniger oder mehr nach bedarf.
so haben sie dir gegenüber keine verpflichtung.
falls dir was mit den kindern passiert, bist du sowiso haftbar, denn du hast die aufsicht und bist zudem volljährig. auch ohne vertrag. eine versicherung vom arbeitgeber ist nur dazu da, dass falls dir selber etwas passiert, diese kosten gedeckt sind.
du selber solltest aber eine haftpflichtversicherung haben, damit eventuelle kosten nicht du selber dann tragen musst.
Nuggitante |
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Giggi
Deutschland
139 Beiträge |
Erstellt am: 24.05.2007 : 08:52:49 Uhr
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Hallo Danke für eure Antworten. Ich denke, ich werde vorerst mit der Familie wegen der Versicherung sprechen, denn das scheint mir wichtig. Aber ich glaube, sie haben mich irgendwie mit versichert. Einen Vertrag möchte ich mit Ihnen dann im Herbst (nach den 2 Monaten Ferien) abschliessen, da ich dann mehr hüten werde (wegen Studium mehr Zeit) und es mit den Abgaben besser ist (verdiens ja mehr wie 2000.-, auch wenn das niemand nachweisen kann), da ich durch das Studium die nächsten 5 Jahre nicht richtig arbeiten werde. Danke nochmals - vielleicht gibt es noch andere Tips. |
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