Autor |
Thema |
|
lumba
1 Beitrag |
Erstellt am: 14.11.2007 : 16:58:44 Uhr
|
Hallo miteinander Wir sind eine dreiköpfige, glückliche Familie. Unsere Tochter ist bald fünf Jahre alt. Wenn man uns ansieht, fehlt es uns an nichts (Haus, Arbeit, Liebe). Seit längerer Zeit (fast zwei Jahre) ist aber meine Frau sehr oft krank (einmal pro Monat sicher). Es ist jeweils physisch nichts gravierendes aber belastet durch die Häufigkeit uns alle sehr. Meine Frau ist in jeder Beziehung eine Perfektionistin und zieht die Arbeit an sich. Ich denke, dass sie sich permanent Ueberlastet, was dann genannte Auswirkungen hat. Momentan ist sie wieder krank (Bronchitis und totale Erschöpfung) und auch die Tochter hat eine Mittelohrentzündung. Der Arzt hat mich nun für eine Woche krank geschrieben, damit ich den Haushalt und die Arztbesuche durchführen kann. Aber das kann ja nicht die Lösung sein. Ich habe einen anstrengenden Beruf und irgendwie muss man doch den Haushalt so einteilen können, dass eine Person vollzeitig Haushalt macht und die andere 100% Erwerbsarbeit. Was dann an Arbeit zu Hause noch anfällt, sollte man sich teilen oder die Prioritäten anpassen können. Ich bin völlig hin und hergerissen zwischen dem Unterstützenwollen meiner Frau und meiner Arbeit. Tue ich das eine, habe ich ein schlechtes Gewissen, nicht am anderen Ort zu sein. Leider haben wir auch keine Verwandten in der Nähe, welche uns in der täglichen Arbeit kurzfristig unterstützen können. Könnt Ihr die Situation irgendwie nachvollziehen, wie seht Ihr das? Habt Ihr gute Vorschläge, wie man eine Lösung finden und anpackten könnte? Vielen Dank. Lumba. |
|
Nargil
Schweiz
1 Beitrag |
Erstellt am: 14.11.2007 : 17:18:12 Uhr
|
Hallo
Ich bin Hausfrau und Mutter von einem Sohn von gut 3 Jahren . Mein Mann hat auch die anzeichen aber er gibt es nicht ganz zu. Wo seit Ihr zu Hause vielleicht könnte wir uns ja gegenseitig unterstützen. |
|
|
leni70
Schweiz
2517 Beiträge |
Erstellt am: 14.11.2007 : 22:32:34 Uhr
|
Hallo
Nein, es kann nicht sein, dass du Dein Arbeit vernachlässigst, denn diese erlaubt Euch das Leben zu führen, das ihr habt.
Schau doch mal mit Deiner Frau zusammen an, was an Arbeit zu Hause anfällt - da ihr ein Haus habt, drinnen und draussen (ist nicht zu vernachlässigen). Scheut Euch nicht eine Liste zu erstellen. Dann ordnet zu, was täglich gemacht werden MUSS, was man wöchentlich, monatlich, quartalsweise, halbjährlich und jährlich machen kann. Ich weiss das tönt idiotisch, aber so musste ich es machen mit meinen 6-köpfigen Haushalt. Sonst wechselt man die Bettwäsche die man eigentlich noch nicht wechseln muss und vergisst dabei das Wesentliche. Wenn es sein muss, macht zusammen einen Tagesplan mit festen "Pausen" für deine Frau - inkl. Beine hoch legen und NICHTS TUN, das muss sie vielleicht noch lernen. Und tragt dabei den Feierabend als fixe Zeit ein, danach ist wirklich Feierabend und es wird nichts mehr gemacht, was mit Haushaltsarbeit zu tun hat. Nur noch was der Entspannung dient.
Ich weiss nicht ob es Dir und Deiner Familie hilft, ich war froh, als ich meine Tage strukturiert habe und dabei Zeit und Platz für mich entstand.
Vielleicht braucht ihr auch externe Hilfe, man sollte sich nicht scheuen sie in Anspruch zu nehmen. Deswegen ist man nicht bekloppt. Sie hilft einen nur, eine Schritt vom Berg weg zu machen.
Viel Glück und viel Erfolg bei Deinen Bemühungen.
|
|
|
Rita
Schweiz
52 Beiträge |
Erstellt am: 14.11.2007 : 23:18:46 Uhr
|
Hallo Lumba Nimm bitte Deine Frau und ihre Situation auf jedenfall sehr ernst. Gerade Perfektionisten neigen zu einem Burnout. Frauen haben dies oft so an sich, dass sie alles an sich reissen und nicht abgeben können. Eine Erfahrung, die ich auch machen musste. Leider aber erst nach einem Zusammenbruch. Ich hatte aber vorher das Gefühl, dass ich schon um Hilfe geschrien habe, jedoch nicht gehört wurde. Da Frauen und Männer "nicht die gleiche Sprache" sprechen, muss klarer kommuniziert werden und dies muss gelernt sein. Dass Du jetzt aber in der momentanen Situation Deine Frau unterstützt und frei bekommen hast, finde ich an und für sich gut. Natürlich sollte dadurch Dein Arbeitsplatz nicht gefährdet werden. Sinnvoll erscheint mir, dass Deine Frau professionelle Hilfe beansprucht, um, unter anderem über ihren eigen gemachten Druck und vermutlich vielem Verborgenem auf den Grund zu gehen. Mach ihr bitte keinen Vorwurf und gebe ihr auch hin und wieder das Gefühl, dass sie ganz vieles gut macht, denn dies macht sie bestimmt. Weisst Du, Frauen bekommen meist keine oder nur spärliche Annerkennung dafür, was sie täglich leisten. Oft kommt es vor, dass wir Frauen uns dann selber Bürden auferlegen um zu beweisen, was wir können. Du merkst vielleicht, ich spreche vermutlich aus der Seele Deiner Frau, aber irgendwie sehe ich mich selber ein wenig in Deiner Geschichte. Für Dich als ihr Mann ist es vermutlich nicht ganz leicht, gut reagieren zu können. Ich habe bei meinem Mann irgendwann erkannt, dass er manchmal hilflos war, weil er nicht erkennen konnte, was ich brauche und ich habe geglaubt, er müsste es doch merken. Das geht aber nicht, man muss miteinander sprechen und klar sagen was Sache ist. "Bin selber noch ganz tief in der Lehrphase" ;-) Alles, alles Gute und viel Kraft Euch beiden!!! |
|
|
orphan
Schweiz
1730 Beiträge |
Erstellt am: 15.11.2007 : 14:38:06 Uhr
|
Hallo lumba
Ich finde es einfach super, dass du dir frei genommen hast und dir Zeit für deine Familie nimmst.
Wenn ich deine Geschichte lese, kommt mir vieles - aus unserer eigenen Familie - bekannt vor.
Es ist wichtig, dass ihr miteinander spricht und gemeinsam eine Lösung findet.
Ich will auch immer alles perfekt machen und mir fehlt einfach die Zeit dazu. Deshalb habe ich unseren Haushalt auch "richtig geplant" - ähnlich wie das leni70 beschreibt. Das hilft zu erkennen, dass es Zeiten gibt, um zu Entspannen!
Zeig deiner Frau einfach, dass du für sie und die Kinder da bist ... und reden, reden, reden!
Auch ich bin diesbezüglich in einer Lernphase ...
Viel Kraft.
Grüessli orphan |
|
|
Quecksilber
Schweiz
2 Beiträge |
Erstellt am: 15.11.2007 : 17:05:36 Uhr
|
Hallo Lumba
Dein Beitrag tönt nach Notstand. Ich sehe auch, dass Du das Thema ernst nimmst. Ich kann mir vorstellen, dass Deiner Frau eine Therapie gut tun würde. Den Tag einteilen, klar, das finde ich auch eine gute Sache, aber das Problem liegt wohl tiefer. Ich glaube nicht, dass es um die Arbeit an sich geht, sondern, wie sie mit ihrer Situation umgeht. Der Körper zeigt es deutlich und diese Warnsignale gilt es ernst zu nehmen.
Es gibt ganz tolle Hilfen, je nachdem womit sich Deine Frau wohlfühlen würde. (Maltherapie, Musiktherapie, Bewegungs.... etc.) Vielleicht tönt das nun komisch in deinen Ohren, aber es hilft vielen Menschen, sich wieder ins Lot zu bringen.
Wenn Du mir schreibst woher Ihr seid, kann ich Dir ev. auch einen guten Tipp abgeben ...
Alles Gute |
|
|
Rita
Schweiz
52 Beiträge |
Erstellt am: 21.11.2007 : 17:42:09 Uhr
|
Hallo nochmals
Möchte gerne nachfragen, wie es Euch so geht. Habt Ihr evtl. schon eine Lösung gefunden, die für Euch alle eine Hilfe ist?
Ich grüsse Euch |
|
|
|
Thema |
|
|
|