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Skorpi
Schweiz
120 Beiträge |
Erstellt am: 08.01.2008 : 09:15:27 Uhr
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Da ich mich in diesem Bereich engagieren möchte, habe ich nun eine Frage an euch: Was haltet ihr von der bevorstehenden Bildungsreform? Was findet ihr speziell gut oder schlecht? Eure Meinungen würden mich sehr interessieren. Danke! |
Bearbeitet von: Skorpi am: 08.01.2008 11:37:17 Uhr
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Glückskäfer
Schweiz
923 Beiträge |
Erstellt am: 08.01.2008 : 16:48:20 Uhr
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mich würde das auch alles interessieren, das schweizer bildungssystem schlechthin, denn ich habe da bisher nicht wirklich einblick nehmen können!
hoffe, es gibt einen regen austausch! |
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siby
3025 Beiträge |
Erstellt am: 08.01.2008 : 19:07:13 Uhr
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Ich befürworte an und für sich das Bildungskleeblatt. Gerade die Neugestaltung der Eingangsstufe (Kindergarten und Primarstufe) finde ich eine gute Möglichkeit die Kinder ihrem Leistungsstand entsprechend zu fördern. Auch die längst fällige Einführung von Blockzeiten und Tagesstruktur (Betreuung vor oder nach dem Unterricht) finde ich eine gute Sache. Ebenfalls habe ich nichts gegen 6 (bzw. 8 mit der Eingangsstufe) Jahre Primarschule (anstatt 5, wie bisher) und 3 Jahre Oberstufe. Über die Neugliederung der Oberstufe hab ich mir noch nicht grosse Gedanken gemacht, da meine Kinder doch noch relativ klein sind.
Das aber viele kleinere wertvolle Schulen bei diesem Modell geschlossen werden müssen, find ich allerdings ein grosser Nachteil. Ich wohne zwar in einem grossen Ort und meine Kinder werden auch trotz des Bildungskleeblatts hier in die Schule gehen können. Aber was ist mit den Kindern in den kleinen Dörfern? Sie müssen von da an dann in "Bildungszentren" fahren oder gefahren werden?
Alles in allem finde ich aber, dass das Bildungskleeblatt ein Schritt in die richtige Richtung ist. |
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mani
Schweiz
25 Beiträge |
Erstellt am: 08.01.2008 : 22:48:34 Uhr
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Finde es gut, dass das mal angesprochen wird. Ich persönlich befasse mich damit seit nun fast einem Jahr. Ich wurde von einer Kollegin, welche Kindergärtnerin ist, darauf aufmerksam gemacht und ging auch an einen Vorstellungsabend. Leider waren dort viel zu wenige Eltern. Die Schulen selbst jedoch, gaben die Informationen, dass solche Abende stattfinden auch meist gar nicht weiter.
An diesem Abend bekam ich den eisigen Wind der Lehrer gegen dieses neue Bildungssystem zu spüren! Viele Bemerkungen waren sehr verschlüsselt und am Schluss redete ein Mann, der Schule für medizinische Berufe gibt und da wurde mir klar, was so schrecklich schlimm für die Lehrer ist. Er sagte nämlich: Die Lehrkräfte sollen daran denken, dass es Berufe gibt (vor allem halt im medizinischen Bereich), die immer wieder von Grund auf neues Lernen müssen und sie sollen doch so gut sein und dies als eine Chance für Ihren Beruf sehen nochmals neu zu strukturieren können, auch wenn vieles noch ungewiss ist. Er hat absolut recht. Ich selbst habe einen medizinischen Beruf. Wir mussten sogar vor der Abschlussprüfung noch neues Lernen!
Das Bildungskleeblatt ist eine grosse Chance für unser Kanton!!!
Klar es wird wohl nicht alles perfekt sein. Jedoch Stundentafeln im Lehrplan u.s.w. sind alles Sachen die dann immer noch angepasst werden können. Da fordert es uns als Eltern auch nochmals stark heraus. Aber ich persönlich finde das gut, denn in der Zeit stehen zu bleiben ist das Schlimmste was man tun kann. Auch finde ich gut, dass wir von Grund auf etwas Neues machen. Im übrigen wären wir damit der erste Kanton der das Bildungssystem nach den Vorstellungen des Bundes von Grund auf neu bildet! Aber nur Teiländerungen vor zu nehmen finde ich einen Witz. Super finde ich das ganze Konzept. Nämlich wird rücksicht genommen auf die eher schwächeren Kinder, aber endlich haben auch die etwas stäkeren Kinder die Chance gefördert zu werden! In dem, dass eben Lernziele erreicht werden müssen. Ein mittelmässiger Schüler oder schwächere mit Förderung werden dann halt in der normalen gegeben Zeit die Lernziele erreichen und ein eher stärkere Schüler wird dort vielleicht ein Jahr gut machen können.
In den Medien hörte man oft, dass beim Bildungskleeblatt nur die stärkeren gefördert werden. Hallo, schlecht informiert oder was. Denn pro Klasse wird ein 150% Lehrpensum plus eine heilpädagogische Lehrkraft zur Verfügung gestellt. Es werden also alle gefördert. Denn im Moment habe ich eher das Gefühl vor allem die schwächeren werden gefördert. Und die heilpädagogische Unterstützungsstellen sind völlig überlastet. Es braucht so dringend ein neues Konzept!
Übrigens die offizielle Internetseite ist zu empfehlen, da kann man die neusten Entwicklungen und vieles mehr immer gleich nachlesen, es können auch Fragen gestellt werden. Es hat auch eine Tabelle, wo man sehen kann wie und wann das eigene Kind eingeschult wir (immer wieder interessant): www.ag.ch/bildungskleeblatt
Das diverse Oberstufen zusammen genommen werden, finde ich persönlich auch ein Nachteil. In unserem Städtchen habe ich immer gedacht es sei eine grosse Oberstufe. Aber leider reicht es knapp nicht und die Oberstufe, wo unsere SchülerInnen dann hinkommen ist doch nocht recht weit entfernt. Ich hoffe aber, da gibts dann Schulbuse. Und sonst bin ich als Mutter dann halt nochmals hochgefragt - jedenfalls bei sehr nassen Verhältnissen.;-)Die Blockzeiten kommen mir mit vier Kindern sowieso zu gute!!
Na dann viel spass auf der Internetseite und hey, geht alle ja stimmen es kommt im März 2009 vors Kantonsvolk. Es ist wirklich eine tolle Chance für unser Kanton. Auch wenn wir schon jetzt ein gutes Bildungssystem haben. |
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Skorpi
Schweiz
120 Beiträge |
Erstellt am: 09.01.2008 : 08:22:32 Uhr
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Danke für eure Antworten! Den Link kenne ich bereits, dort kann man sich wirklich gut informieren.
Was meint ihr zum Thema Integration an der öffentlichen Schule und wie soll man gegen Gewalt vorgehen? |
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Glückskäfer
Schweiz
923 Beiträge |
Erstellt am: 09.01.2008 : 08:33:41 Uhr
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danke für den link! sehr interessant und aufschlussreich! |
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mani
Schweiz
25 Beiträge |
Erstellt am: 13.01.2008 : 02:56:44 Uhr
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Hallo Skorpi
Die letzten zwei Fragen ist ein schwieriges Thema!
Ich denke jedoch die Integration an den Schulen gut. Da ist dann halt eher das Problem der Integration der ganzen Familien, wofür die Kinder nicht viel können!
Thema Gewalt. Wenn ich eine Lösung hätte oder eine vorgehensweise, dann wäre ich wohl sehr gefragt;-) Es gibt jedoch ansätze, die vielleicht auch die Schule übernehmen könnte bei Jugendlichen, die immer wieder gewalttätig auffallen. Die Idee ist von der super Nanny (Katja Salfrank?), die ich glaub bei meinen Kindern einsetzen würde, wenn es soweit kommt: Dass derjenige einen ganzen Tag in der Jugendstrafanstallt verbringen muss/soll. Dort das übliche Aufnahmeprocedere durchmacht und in einer Einerzelle sitzt. Da wird es erst vielen bewusst, dass sie gar nicht dorthin wollen!
Einige Schulen führen ja eigende jugendliche als Friedensstifter auf dem Pausenhof. Es scheint keine schlechte Idee zu sein. Leider findet halt auch vieles neben dem Schulplatz statt.
Leider finde ich, dass viele Eltern nicht genau wissen, was ihre Kinder machen und viel zu viel machen lassen. Eine engere Führung finde ich ist wieder angebracht und zwar von klein auf. Denn wir müssen ihnen lernen, was es heisst auf einander zu zugehen ohne Gewalt oder was fremdes Eigentum ist oder was Regeln bedeuten oder auch einfach was für Möglichkeiten es in der Freizeit gibt, damit es einem nicht langweilig wird und dann so als spass jemand verbrüglet oder fremdes Eigentum zerstört, weil es lustig ist u.s.w. |
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Silly Symphony
10 Beiträge |
Erstellt am: 23.08.2008 : 23:31:39 Uhr
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Ich hole diesen Thread wieder hervor, da das Thema ja immer noch aktuell ist und ich eben auf dieses Forum gestossen bin. Was da bislang an Positivem zum Bildungskleeblatt geschrieben wurde, entspringt mehrheitlich gutem Glauben und Halbinformation. Als Lehrer bin ich der Bildungsreform gegenüber kritisch eingestellt. Die Grund- oder Basisstufe (Mischform von Kindergarten und Unterstufe) wäre wohl keine schlechte Sache – aber der Kanton ist auf Sparen eingestellt. Kostenneutral lässt sich die Sache aber nicht durchführen, da für das Modell zusätzliche Schulräume und zusätzliches Schulmaterial benötigt werden. Die Pilotversuche wurden unter Idealbedingungen durchgeführt, die so oder ähnlich an den wenigsten Schulen vorhanden sind. Für Schulen in finanziell schwachen Gemeinden ist es ein Rätsel, wie das Modell durchgeführt werden soll. Dies ist eines von vielen ungelösten Probleme, auf welche die Regierung bislang keine Antwort hat. Ich bin den Reformen gegenüber aus einem weiteren Grund kritisch eingestellt: Unsere Kinder besuchten die „Modellschule des Kantons, welche viele Reformen bereits vorwegnimmt“ – wir wohnten bis vor kurzem in der betreffenden Gemeinde. Es war eine einzige Katastrophe, ich kann es nicht anders formulieren. Unsere Kinder litten psychisch derart unter diesem System, dass wir uns entschlossen, sie aus dieser Schule herauszunehmen und nach einer anderen Lösung zu suchen. Konkret: Die „Modellschule“ praktiziert seit Jahren das Prinzip der Integration – oder der „integrierten Heilpädagogik“, wie das seit einigen Wochen neuerdings heisst. Damit der Schulbetrieb läuft, haben alle Kinder einen „Arbeitsplan“, auf dem aufgeführt ist, was sie die Woche über zu arbeiten haben. Die Arbeit in der Schule und die Hausaufgaben müssen sie sich daraus selbst einteilen. Klingt gut – Anleitung zur Selbständigkeit. Klingt aber nur so. Für die Kinder war’s eine Überforderung, da die Arbeit mit dem „Wochenplan“ nie eingeführt wurde; die Kinder mussten von Anfang an so arbeiten können. Wer’s nicht konnte, war eben „schwach“. Es mussten Vorträge gehalten werden, ohne dass den Kindern erklärt wurde, wie man einen Vortrag aufbaut. Lernen findet in diesem System nicht über persönliche Beziehung statt, was für Kinder in der Primarschule eigentlich essentiell wäre, ein Lernmotor, der allgemein unterschätzt wird. Die zum Teil unsäglichen und unglaublichen Vorfälle, die wir miterlebten, weisen darauf hin, dass die Lehrerschaft mit der Integration und Klassendurchmischung überfordert sind. Das Interesse unserer sehr wissbegierigen Kinder jedenfalls nahm stetig ab, bis sie von Schule und Lernen nichts mehr wissen wollten. Sie rutschten in eine Depression. Wir mussten handeln – nachdem zahllose Gespräche mit Lehrkräften, Schulleitung und Schulpflege nichts fruchteten. Wir wurden im Gegenteil als „Meckereltern“ hingestellt und damit war die Sache erledigt. Inzwischen wissen wir, dass viele andere Kindern und Eltern an dieser vom Bildungsdirektor persönlich unterstützten Schule ganz ähnliche Leidensgeschichten erlebten oder noch erleben. Von der Schulleitung und Schulpflege werden die Probleme vertuscht und zugedeckelt. Das Ansehen der Schule ist wichtiger als das Wohl der Kinder. Nach den fünf Jahren, die wir dort erlebt hatten, kann ich guten Gewissens sagen: Die von unserem irregeleiteten Bildungsdirektor hochgejubelte Integration funktioniert nicht. Sie schadet. |
Bearbeitet von: Silly Symphony am: 05.09.2008 15:04:14 Uhr |
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leni70
Schweiz
2517 Beiträge |
Erstellt am: 05.09.2008 : 15:22:56 Uhr
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Ich habe den Beitrag von Silly Symphony gelesen und fand ihn sehr interessant. Werden nicht die meisten Neuerungen im Schulbereich auf Grund von Ideallösungen eingeführt die in den meisten Gemeinden, nicht nur in Eurem Kanton, nun mal nicht gegeben sind?
Was bedeutet im Kanton Aargau die "Integration"? Mani schreibt von "Integration der ganzen Familie". Unser Kanton steht ja nun kurz vor der Integration, hier sind aber nicht die Ausländerkinder an den Schulen gemeint, sondern jene Schüler der EK und Kleinklassen. Ist das im Kanton Aargau nicht das selbe? |
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Silly Symphony
10 Beiträge |
Erstellt am: 14.09.2008 : 21:09:38 Uhr
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Zitat: Original erstellt von: leni70
Unser Kanton steht ja nun kurz vor der Integration, hier sind aber nicht die Ausländerkinder an den Schulen gemeint, sondern jene Schüler der EK und Kleinklassen. Ist das im Kanton Aargau nicht das selbe?
Doch genau. Integration bedeutet, Kinder der EK und der Kleinklasse werden in die Regelklassen integriert. Nicht nur das, auch sollen Sonderschulkinder integriert werden. Trotz Heilpädagogischer Betreuung stellt dies für die Lehrkräfte eine Überforderung dar, nicht nur in Gemeinden mit vielen Familien aus der sozial schwächsten Schicht! Die Lehrkräfte der oben erwähnten "Musterschule" sind derart überlastet, dass sie z. Bsp. dem Mobbing einfach seinen Lauf lassen. Und gemobbt wird inzwischen, dass sich die Balken biegen. Ich würde ja nichts sagen, wenn die Lehrkräfte ihre Überlastung zugeben würden; statt dessen werden die Mobbingfälle (und anderes) einfach übertüncht, auf überhebliche Weise schöngeredet und womöglich noch den Eltern des gemobbten Kindes zu verstehen gegeben, sie würden überreagieren. Diese Zustände sind unhaltbar! |
Bearbeitet von: Silly Symphony am: 14.09.2008 21:11:13 Uhr |
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verbiki
3 Beiträge |
Erstellt am: 15.09.2008 : 00:26:33 Uhr
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Ich habe mir auch meine Gedanken zum Bildungskleeblatt gemacht und es unter Kolleginnen diskutiert. Wir arbeiten in familien- und schulergänzenden Einrichtungen und haben sehr unterschiedliche (internationale) Ausbildungen. Einig sind wir uns aber darüber, dass z.B. 4-Jährige und 7-Jährige nicht in einer Klasse unterrichtet werden können auch nicht mit 150% Lehrern. Die Kinder befinden sich in ganz unterschiedlichen Entwicklungsabschnitten, brauchen unterschiedliche Räumlichkeiten, Materialien, Ruhezeiten. Eine weitere Folge ist, dass die Schulen dann auch genügend Parkplätze brauchen, denn die Kinder gehen dann ja nicht mehr in den Quartierkindsgi.
Künftige Lehrbetriebe machen sich auch Sorgen. Wie sollen sie die Abgangszeugnisse der Schulstufen in einer Vorselektion interpretieren? (Pro Lehrstelle gibt es schnell mal 150 Bewerber, da kann sich nicht jeder persönlich vorstellen.)
Eigentlich sind sich alle darin einig, dass der Ansatz mit 4-5 jährigen sowieso zu spät ist und vielmehr in die Bildung der ersten 3 Jahre und damit in eine Chancengerechtigkeit investiert werden müsste. Das wäre eine mutige Reform. Mit dem Klettblatt dauert es wieder 15 Jahre, bis man merkt, dass es schade ums Geld war. Das sind so ein paar zusammengetagene Gedanken, nicht nur meine. Ich verfolge gerne die weitere Diskussion. Lieber Gruss |
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Silly Symphony
10 Beiträge |
Erstellt am: 15.09.2008 : 20:01:36 Uhr
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@verbiki: Deine Gedanken zum Bildungskleeblatt teile ich voll und ganz. Man wird auch merken, dass die Grund - oder die Basisstufe kostenintensiver ist als das aktuelle System. Ich hoffe, man wird es merken statt es zu leugnen! |
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Schneeflocke
Schweiz
137 Beiträge |
Erstellt am: 15.09.2008 : 21:58:21 Uhr
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Hallo zusammen
Ich finde es auch gut, dass dieses Thema zur Sprache kommt.
Momentan habe ich mehr Positives darüber gehört von den Lehrkräften. Ich selbst habe mir bis anhin noch keine richtige Meinung gebildet.
siby: Du hast dich zu den Blockzeiten geäussert. Sicherlich klingt es auf den ersten Moment toll wenn alle Kinder zur gleichen Zeit in den Chindi oder die Schule können. Gerade für erwerbstätige Eltern. Doch ist es gerade im Kindergarten so, dass man dann keine Halbklassen mehr führen kann und immer die ganze Klasse hat. Es ist schon ein riesen Unterschied, ob man sich mit ca. 9 Kindern befasst zwischendurch oder immer mit ca. 20 Kindern. Die Kinder im kleinen Kindergarten haben mit den Blockzeiten auch mehr Stunden was für viele zu viel ist.
Hat eben leider alles beide Seiten.
Liebe Gruess Schneeflocke |
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november mami
Schweiz
31 Beiträge |
Erstellt am: 16.09.2008 : 08:55:16 Uhr
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hallo zusammen..
ich bin kindergärtnerin und befasse mich mit dem kleeblatt auch seit längerer zeit. es gibt einiges, das ich befürworte. doch gerade was meine stufe angeht finde ich vieles nicht optimal und es wird den eltern vor allem falsch hingestellt. das mit den 150% z. bsp. scheint den eltern gegenüber toll. doch der schein trügt. denn es werden 50% des pensums gestrichen. was vorher 100% kindegarten plus 100% primarschule war wird auf 150% gekürzt. dies heisst auch das stellen gekürzt werden und der staat somit geld sparen kann. es wird für das lehpersonal sehr schwer sein eine 100% stelle zu finden. zusätzlich werden kinder im alter von 4 bis 8 jahren den unterricht besuchen und obwohl man 150% pro klasse hat, werden nicht immer zwei lehrpersonen zuselben zeit anwesend sein _ sonst wären es nämlich eben diese 200% :-) es wird dadurch für uns lehrer sehr schwierig sein alle kinder zu fördern. ich merke es nur schon bei zwei stufen - sprich grosser und kleiner kindergarten, dass man alle kinder individuell fördert, da gerade zu beginn des schuljahres alle auf einem anderen stand sind. einige können schon rechnen und schreiben und wieder andere können weder einen stift halten noch schneiden, geschweigedenn bei einer lektion aktiv mitmachen und sich konzentrieren. wie das dann bei 4 altersstufen stattfinden soll finde ich sehr fraglich. irgendwer kommt zu kurz. und wegen des förderns... wir kindergärtnerinnen fördern bereits jetzt shcon alle kinder individuell - also wieso noch zwei altersstufen dazu nehmen?!? das lehrpersonal kann sich in diese neue situation am besten eindeknken und kennt die schwächen dieses kleeblattes - ich frage mich, wenn das lehrpersonal diesem neuen kleeblatt, wären diese dann wenn es durchkommt auch dementsprechend demotiviert. zudem gibt es noch ein weiteres probloem, welches kosten mit sich bringen wird. die kidergartenräume sowie die schulräume sind für dieses neue modell beide nicht mehr geeignet - aber wie und wo diese klassen dann sein werden dazu konnte herr huber noch keine genauen angaben machen - aber kosten wird es auf alle fälle.. und was passiert dann mit den anderen räumen - die werden einfach leer da stehen....
ich habe selber ein kind und es wird auch mich als mutter betreffen. ich bin ganz klar gegen diese eingangsstufe und denke, dass trotz der grossen reklame mit förderung viele kinder auf der strecke bleiben werden - zumal die klassen auch recht gross sein werden - eben hier wieder die werbung, aber es sind doch 150%.. aber eben nicht immer beide anwesend...
ich bitte die, die die eingangsstufe wählen würden, überlegt nochmals - der scheint trügt eben an vielen ecken und kanten und vieles ist noch nicht durchdacht,. ich bin für veränderungen - aber nicht für diese!!!! |
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happy
Schweiz
22 Beiträge |
Erstellt am: 16.09.2008 : 13:55:27 Uhr
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Ich habe bereits viel von dem kleeblatt gehört, ich bin aber in einem punkt eine gegenerin des kleeblatts und zwar das die Kinder mit 4 jahren eingeschult werden und ganz andere bedürfnisse als 7 jährige haben...happy |
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siby
3025 Beiträge |
Erstellt am: 16.09.2008 : 15:54:47 Uhr
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@Schneeflocke
da hast du sicher recht, was die sache mit den halbklassen angeht.
ich sehe unterdessen, vieles auch wieder differenzierter. in diesem bildungskleeblattdschungel sieht man als laie ja aber auch überhaupt nicht mehr durch.
ich bin immer noch für eine einführung der blockzeiten, die ja jetzt aber hoffentlich mit HarmoS kommen sollen. komischerweise schafft es der kindergarten die blockzeiten einzuführen (meine tochter hat gerade mal 4 halbe tage kindsgi), aber in der schule schaffen sie es nicht. mein sohn hat einen so blöden stundenplan, dass es praktisch unmöglich ist, nebenbei arbeiten zu gehen. ich könnte ja sagen, mir ist das egal, denn ich arbeite ja eh von zuhause aus. ich finds aber unmöglich, wenn die kinder erst um 10 uhr schule haben, dann von 12 bis 14:30 mittagszeit und danach nochmal 2h schule. sicher ist es für die kinder und die lehrerin toll, wenn in halbklassen unterrichtet werden kann. dass man dafür dann aber 3 nachmittage schule hat (dafür morgens meistens nur 3h) find ich als mutter nicht wirklich toll. |
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lachbiene
Schweiz
78 Beiträge |
Erstellt am: 17.09.2008 : 07:32:36 Uhr
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Ich bin voll und ganz gegen dieses Kleeblatt Aus dem einfachen Grund dass dieses gar nicht so realisierbar ist, dass die Kinder davon provitieren, genauso die Intergrative Schulung. Ist ja gut und Recht aber wo ist das Personal dass es dazu braucht?
Da brauchts eine Spezielle Ausbildung da reicht nicht einfach " Heilpädagoge "
Ich bin zur Zeit mit meinem Sohn in einer ähnlichen Situation, alle reden und reden und doch kommt nichts raus |
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Thema |
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