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megana
Schweiz
57 Beiträge |
Erstellt am: 22.10.2008 : 11:16:09 Uhr
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Das Gericht gestand dem Vater eine leicht verminderte Zurechnungsfähigkeit zu. Die Strafe wurde bedingt auf drei Jahre ausgesprochen. Der Staatsanwalt hatte 12 Monate Gefängnis beantragt.
Das Drama ereignete sich im Sommer 2006. Der Vater war mit Kleinkind allein zu Hause. Weil der Säugling immer wieder weinte und sich nicht beruhigen liess, fühlte sich der mit beruflichen und finanziellen Problemen belastete Vater bald überfordert. Er nahm das Kind auf den Arm und schüttelte es heftig.
Unerklärlich war dem Gericht, dass der Vater den Säugling wieder ins Bettchen legte und auf die Rückkehr der Mutter wartete, obwohl er sah, dass es dem Kind nicht gut ging.
Obwohl die Mutter mit dem Kind sofort ein Spital aufsuchte, starb die Kleine. Der Vater gestand erst ein Jahr nach dem Drama, dass er es war, der den Tod der Tochter verursacht hatte. Nach der Urteilsverkündung erklärte er, er würde sein Leben hergeben, um die Kleine wieder zum Leben zu erwecken.
was haltet ihr davon? nicht schon wieder? geldprobleme das kennt doch mittlerweile doch jeder, das kind kann doch nichts dafür... aber für meine meinung sind 3 jahre bedingt zuwenig... er hat schliesslich ein menschenleben auf dem gewissen... oder wie seht ihr das?? |
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MARNY
Schweiz
597 Beiträge |
Erstellt am: 22.10.2008 : 11:56:32 Uhr
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Schrecklich finde ich das,fast noch schlimmer finde ich wenn Eltern ihre Kinder verhungern lassen usw.In dem Fall,wegsperren für immer,-kann ich da nur sagen.Aber die Justiz ist einfach zu lasch,da gibt es wieder gute Psychologen und Gutachter,ach nicht zu vergessen das schreckliche eigene Elternhaus der Täter.Ich finde es einfach nur beschämend.Und sehr traurig. |
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Samantha_80
1200 Beiträge |
Erstellt am: 22.10.2008 : 12:17:26 Uhr
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Meine persönliche Meinung für die Bestrafung von Verbrecher lasse ich mal weg, sonst gibts wieder eine riesige Diskussion.
Ohne das gesamte Prozess-Protokoll gelesen zu haben, darf man aber über einen Gerichtsentscheid nicht urteilen.
Aber im Allgemeinen:
Marny hat absolut recht, oft wird alles auf das Elterhaus abgeschoben oder auf die berufliche/finanzielle Situation, aber das ist Quatsch. Es ist der Charakter eines Menschen, der bei einer solchen oder ähnlichen Tat absolut einen Schaden haben muss. In meinen Augen (uii, das sollte ich jetzt wohl besser nicht sagen) gäbe es KEINE mildernden Umstände für solche Taten.
Ich kenne Menschen, die sind als Kind verprügelt worden, missbraucht worden, haben nie Liebe bekommen, aber das sind heute rechtschaffene, anständige Leute, denen eine Straftat so nie im Leben in den Sinn käme. Ich kenne Familien an der Grenze des Existenzminimums, die ihre Kinder besser behandeln wie manche Familie ohne Geldsorgen. Das sind alles nur faule Ausreden für die Unbeherrschtheit des jeweiligen Angeklagten.
Ja, wirklich traurig!! |
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MARNY
Schweiz
597 Beiträge |
Erstellt am: 22.10.2008 : 12:21:08 Uhr
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Da nicke ich doch jetzt mal ganz heftigst samantha...genauso ist es...leider!! |
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xena
Schweiz
1152 Beiträge |
Erstellt am: 22.10.2008 : 13:16:27 Uhr
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Ich möchte mich nicht auf die Seite der Eltern stellen, ist nur ein gedanken Anstoss.
Leider ist es so, das die Eltern die Kinder so behandeln,wie sie als Kinder auch behandelt wurden. Ich habe oft mit der Thematik zu tun und es gibt leider nur ganz wenige Kinder die als Erwachsene dann ganz klar eine andere Erziehungsrichtung einschlagen. ein Vater sperrt seine Kinder im Keller ein,er findete das ganz normal,denn er wurde als Kind ja auch eingesperrt. Schlagen mit dem Gürtel,Teppichklopfer,ist Ok bei Mir wurde das auch gemacht. Die ersten 6 Lebensjahre sind prägend für ein Kind und es wird schwierig verhaltensmuster zu ändern.
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Samantha_80
1200 Beiträge |
Erstellt am: 22.10.2008 : 13:38:15 Uhr
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Zitat: Original erstellt von: xena
Ich möchte mich nicht auf die Seite der Eltern stellen, ist nur ein gedanken Anstoss.
Leider ist es so, das die Eltern die Kinder so behandeln,wie sie als Kinder auch behandelt wurden. Ich habe oft mit der Thematik zu tun und es gibt leider nur ganz wenige Kinder die als Erwachsene dann ganz klar eine andere Erziehungsrichtung einschlagen. ein Vater sperrt seine Kinder im Keller ein,er findete das ganz normal,denn er wurde als Kind ja auch eingesperrt. Schlagen mit dem Gürtel,Teppichklopfer,ist Ok bei Mir wurde das auch gemacht. Die ersten 6 Lebensjahre sind prägend für ein Kind und es wird schwierig verhaltensmuster zu ändern.
Liebe Xena, ich weiss, dass Du die Eltern bestimmt nicht in Schutz nehmen willst.
Ich finde Deinen Beitrag gut, aber denkst Du nicht auch, dass die Eltern "erwachsen" genug sein sollten, um einzusehen, dass das falsch ist? Ich kenne auch Erwachsene, die brutal misshandelt worden sind (einer sogar aus allernächster Nähe), und die sind alles andere als gewalttätig, weil sie sich noch genau an den Schmerz (physisch und psychisch), die Angst und die Demütigung erinnern können.
Meine Mutter sagte: "Wir haben immer die Wahl, und genau das macht uns zu erwachsenen Menschen!"
Daran halte ich mein Statement fest, nämlich dass mit Menschen, die so mit anderen (und vor allem mit den eigenen Kinder!) umgehen, irgendwo etwas nicht stimmen kann. Und mit denen habe ich kein Mitleid.
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MARNY
Schweiz
597 Beiträge |
Erstellt am: 22.10.2008 : 13:57:34 Uhr
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Ich denke auch, dass Mitleid ist hier nicht angebracht,ein Erwachsener ist nie wehrlos,aber ein kleines Menschenkind schon. |
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xena
Schweiz
1152 Beiträge |
Erstellt am: 22.10.2008 : 15:43:30 Uhr
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Samantha: Als Erwachsener hätte man die Wahl,aber leider wird nicht jeder Erwachsen der ein Kind hat.
Ich habe absolut kein Bedauern mit diesen Menschen,Ich denke einfach man sollte Handeln können,bevor etwas passiert,jedoch ist das leider selten bis nie der Fall!!
es wurde ja schon oft erwähnt im Forum...für einen Hund zu halten braucht man einen Kurs...Und für Kinder nicht.
Ich habe vor jedem Menschen tiefsten respekt der eine furchtbare Kindheit hatte und es schaft, bei seinen Kindern anders zu Handeln. |
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Schneeflocke
Schweiz
137 Beiträge |
Erstellt am: 22.10.2008 : 15:44:50 Uhr
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Ich will hier auch niemanden in den Schutz nehmen.
Aber das Babys immer wieder durch den Schütteltod zu Tode kommen, passiert meistens im Affekt weil die Eltern in diesem Moment so überfordert sind. Im Nachhinein wachen sie wie auf und sind unter Schock.
Ich will damit nur sagen, dass dies nicht grundsätzlich einfach Rabeneltern sind, sondern dass es "fast jedem" passieren kann. EINEN FALSCHEN MOMENT LANG DIE NERVEN VERLIEREN.
Deshalb sollte man ja, wenn es sich anbahnt, das Baby auf den Boden legen und den Raum verlassen. Oder wenn man ständig überfordert ist Hilfe hinzuziehen.
KLAR IST ES TROTZDEM KEINE ENTSCHULDIGUNG. |
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steffieD
Schweiz
169 Beiträge |
Erstellt am: 22.10.2008 : 16:02:59 Uhr
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das stand in 20minuten oder?
aber habe heute in der zeitung gelesen, das eine frau ihr kind lieber umbrachte als es dem vater zu übergeben, sie erstickte ihr eignes kind aus rachsucht......finde ich fast noch schlimmer! |
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megana
Schweiz
57 Beiträge |
Erstellt am: 22.10.2008 : 18:16:45 Uhr
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mann oh mann,nein es war auf der bluewin startseite.aber was du gesagt hast stimmt auch steffid.aber wenn es bei mir trunter und rüber geht gehe ich aus dem zimmer vor die türe auch wenns kalt ist und schreie los,dann gehts wieder... |
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Liebeskind
Schweiz
444 Beiträge |
Erstellt am: 22.10.2008 : 18:56:05 Uhr
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was xena sagt stimmt leider. es gibt sicher ausnahmen von Kindern die seelisch beschädigt sind und dies als Erwachsene bearbeiten können. Meistens braucht es dazu anscheinend Zeugen. Wenn es also Geschwister gibt die bezeugen oder selber auch leiden mussten und es findet im Erwachsenenalter einen Austausch darüber statt, dann kann sich der Schmerz den man durchlaufen muss in Grenzen halten. Aber wenn ein Kind niemanden hat, und dies auch noch verdrängt (was übrigens die meisten machen/aus selbstschutz), wird es kaum Heilung geben. Ich finde man sollte diese Menschen unbedingt Therapieren. Aber der Grund liegt auch eindeutig bei überforderten Eltern und solche Eltern sollten wissen wo sie hinkönnen wenn sie nicht mehr können. Leider gibt es solche Auffangstationen noch nicht. Wie das funktionieren sollte weiss ich natürlich auch nicht...... |
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Frosch
Schweiz
2046 Beiträge |
Erstellt am: 22.10.2008 : 19:14:08 Uhr
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Es ist sehr mühsam nicht den gleichen Sch... zu machen wie die eigenen Eltern. Dazu muss man sich sehr oft überlegen wie man reagieren möchte/soll/kann und sich ganz bewusst aus bestimmten Situationen kurz rausnehmen. |
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leni70
Schweiz
2517 Beiträge |
Erstellt am: 22.10.2008 : 19:17:09 Uhr
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Ich bin überhaupt kein Freund dieser stetig zunehmenden verminderten Zurechnungsfähigkeit. Was heisst das denn genau? Das man schlimmer wüten kann als manches Tier, über das wir uns erhaben fühlen und uns dann hinter dieser faulen Ausrede verstecken? Immer ist irgend jemand anderer Schuld an dem was wir tun! In was für einer Welt leben wir eigentlich?
Das Urteil finde ich total daneben, wenn man schon so vermindert urteilsfähig ist, sollte man sich schwer überlegen, ob man der Verantwortung gewachsen ist, Kinder in die Welt zu setzen.
Ich kann nachvollziehen, dass man an die Grenze des Erträglichen kommt, wenn man ein Baby hat, das konstant schreit, ich hatte selber zwei von der Sorte. Aber das sollte uns Erwachsene doch ausmachen, dass wir erkennen, wo unsere Grenzen sind und diese nicht auf solche Art und Weise überschreiten und uns dann verstecken (1 Jahr lang bis zum Geständnis und jetzt hinter einer faulen aber bequemen Ausrede). |
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xena
Schweiz
1152 Beiträge |
Erstellt am: 22.10.2008 : 19:24:44 Uhr
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Mich ärgert auch am meisten,das die Leute dan als nicht zurechnungsfähig gelten!! Oder es heisst sie hätten im Affekt gehandelt! |
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Liebeskind
Schweiz
444 Beiträge |
Erstellt am: 22.10.2008 : 19:56:17 Uhr
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ja, um ehrlich zu sein, finde ich es auch scheisse das man nicht einsieht das man gewonnen hat wenn man ein gesundes kleines süsses baby hat und man sich eigentlich daran freuen sollte wenn alles andere bachab geht. man sollte doch für dieses kind dann die kraft haben weiterzumachen. und deshalb ist es für mich auch nur billig wenn es dann heisst man sei nicht zurechnungsfähig gewesen. |
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Samantha_80
1200 Beiträge |
Erstellt am: 22.10.2008 : 20:50:45 Uhr
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Es ist mir klar, dass eine elend lange Gefängnisstrafe nicht die richtige Bestrafung ist, aber wenigstens könnte man dafür sorgen, dass solche Menschen auf unbedingt Zeit in eine geschlossene Anstalt kommen würden. Das Gericht hätte die Möglichkeit ja dazu! So aber kommen sie praktisch ungeschoren davon, was lernen wir dann daraus? Wenn es "nur" Totschlag (und dann sogar noch Totschlag im Affekt, oder gar verminderte Zurechnungsfähigkeit ist = noch mildere Strafe), aber nicht Mord ist, können wir ungefähr da weiter machen wo wir aufgehört haben. Wo kommen wir nur hin, wenn wir Mörder weiterhin so behandeln?
Dabei ist dann ein Mensch zum Mörder geworden, und das sollte doch mit einer extrem hohen Strafe geahnded werden, schliesslich hat er einem anderen das Leben weggenommen!
Aber leider ist das Rechtssystem einfach nur noch marode: Da sitzt ein Typ im Gefängnis, hat Psychotherapie wegen mehrfachen Gewalttaten. Der Typ kommt raus, weil er nach 8 Jahren als "ungefährlich" eingestuft wird, lebt 1-2 Jahre unauffällig, tickt wieder aus und wieder leidet ein Mensch darunter oder stirbt sogar (siehe Prostituiertenmord in Märstetten TG). Das finde ich zum kotzen (tschuldigung den Ausdruck), sowas darf einfach nicht sein. Und was machen wir? Nochmals 20 Jahre Gefängnis mit Therapie, das Risiko wird nach einer Weile runtergestuft, und er wird nach 10-12 Jahren auf Bewährung entlassen. Und was macht er dann?
Ich lasse das Thema jetzt ruhen, da reg ich mich nur auf über die verdammt faulen Ausreden von wegen "schlechtes Zuhause gehabt als Kind" oder "finanzielle Probleme". Jeder einzelne von uns ist für sein Handeln selber verantwortlich. Vermutlich hatte kaum eines das "perfekte Heim" zuhause, und wir alle müssen auf Geld schauen, aber wir sind trotzdem keine Mörder, wir sind nicht gewalttätig, und wir fügen keinem anderen Menschen Schaden zu. |
Bearbeitet von: Samantha_80 am: 22.10.2008 20:52:39 Uhr |
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Liebeskind
Schweiz
444 Beiträge |
Erstellt am: 22.10.2008 : 20:54:14 Uhr
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demzufolge war er krank und wird es bleiben. deshalb wäre therapie das beste mittel. für mich ist er auch ein mörder. und es stimmt schon, man sollte sich anderen themen zuwenden! |
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steffieD
Schweiz
169 Beiträge |
Erstellt am: 23.10.2008 : 09:52:23 Uhr
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vielleicht sollte es doch etwas wie einen elternführerschein geben nur wer den besteht darf kinder bekommen...... |
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Thema |
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