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 Abschreckende Hürden für Krippengründungen
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Liliput

Schweiz
882 Beiträge

Erstellt am: 21.09.2006 :  14:24:12 Uhr  Profil anzeigen
Nachfolgender Zeitungsartikel aus der «Neue Zürcher Zeitung» verdeutlicht einmal mehr, wie unterschiedlich in der Schweiz (von Kanton zu Kanton) die Vorgaben für die Gründung einer Kinderkrippe oder Kindertagesstätte sind.

Weitere Liliput Forums Beiträge zu diesem Thema:
Kindertagesstätte eröffnen Kinderkrippe / Kindertagesstätte eröffnen
Leitfaden für die Gründung einer Kindertagesstätte KITA-Handbuch Stadt Zürich


«Papierberge in Zürich» und «ein Augenschein im Kanton Aargau» (aus NZZ Online)


Abschreckende Hürden für Krippengründungen in der Stadt Zürich

Für eine Krippengründung müssen in Zürich etwa doppelt so viele Konzepte und Papiere eingereicht werden wie im Aargau. Dies ist die Erfahrung der Leiterin der Kinderkrippen der ABB.

Jeannette Good ist froh, dass sie die nächste Kinderkrippe im Kanton Aargau eröffnen wird. Die Verantwortliche der ABB-Kinderkrippen musste dafür in Baden ein Betriebskonzept einreichen mit Budget und Stellenschlüssel, mehr nicht. In der Stadt Baden weiss man, dass die ABB bereits acht andere Krippen führt, professionell und erfolgreich. Ganz anders in der Stadt Zürich, wo auch zwei der ABB-Kinderkrippen stehen. Dort habe sie etwa doppelt so viele Papiere einreichen müssen wie im Aargau, sagt Good, und man habe verlangt, dass die Angaben immer wieder aktualisiert würden.

Inflation der Konzepte
Die Sozialen Dienste der Stadt Zürich hätten beispielsweise auch ein Konzept für die Weiterbildung des Personals verlangt, ein Entwicklungsbudget, einen Tagesablauf und ein Eingewöhnungskonzept für die neuen Kinder, sagt Good. Und für die Kinderkrippe Zwärgehuus, die zweite, welche die ABB im Mai in Oerlikon eröffnet hat, muss das Betriebskonzept bis Ende Jahr noch detaillierter ausformuliert werden.

Wer nicht wie Good über die personellen Ressourcen einer grossen Firma verfügt, sondern im Alleingang oder als Verein eine neue Krippe gründen will, kommt bei so viel Bürokratie rasch an den Anschlag. Und mancher dürfte sich fragen, ob denn derart weit gehende Konzepte wirklich am Anfang einer Krippengründung stehen müssen. Denn wer eine Krippe eröffnen will, muss ohnehin eine grosse Arbeitsleistung erbringen, bevor das erste Geld hereinkommt. Nach Goods Erfahrungen spielt eine Krippe frühestens nach 9 Monaten ihre Kosten ein. Wer eine Krippe gründen will, steht also meist vor einem Liquiditätsproblem. Da helfen auch die Beratungsunternehmen, auf welche die Stadt Zürich auf ihrer Homepage hinweist, wenig. Beratung, um die administrativen Hürden zu nehmen, wäre zwar erwünscht, aber in der Regel fehlt es am Geld.

Wozu ein Invaliden-WC?
Auch was die Räumlichkeiten angeht, lässt es die Stadt Zürich offenbar nicht bei der Vorgabe des Krippenverbandes, die pro Kind von sechs Quadratmetern ausgeht, bewenden. «Man hat uns in Zürich signalisiert, dass man gerne eine Mitsprache beim Raumkonzept gehabt hätte», wundert sich Good, was zusätzliche Kosten verursacht hätte. Und wozu in der neuen Kinderkrippe ein Invaliden-WC gebaut werden musste, ist ihr schleierhaft. Die Betreuerinnen seien gar nicht ausgebildet, um behinderte Kinder zu betreuen.

Das Projekt einer Säuglingsgruppe hat sie in Zürich wieder fallengelassen, obwohl auf der Warteliste der ABB ausschliesslich Säuglinge stehen. Denn dafür hätte sie wiederum ein spezielles Konzept ausarbeiten müssen. Auch dies etwas, wovon sie im Aargau noch nie gehört hat. «Wir fühlten uns in Zürich generell nicht wie professionelle Partner behandelt, sondern so, als ob wir keine Ahnung von Kinderkrippen hätten und man uns zeigen müsste, wie das geht», fasst Good ihre Erfahrungen mit der Stadt Zürich zusammen.

Baden macht sich lieber ein Bild vor Ort
Die Stadt Baden bezieht sich bei der Bewilligung von Kinderkrippen auf die Vorgaben des Schweizerischen Krippenverbandes. Im Kanton Zürich gibt es eine eigene Richtlinie dafür. Mit den rechtlichen Grundlagen allein lassen sich die Unterschiede allerdings nicht erklären, denn auch in der Zürcher Richtlinie ist weder von Säuglingskonzepten noch von Mitarbeiterentwicklungskonzepten die Rede. Aber offenbar hat man in Zürich das Gefühl, erst wenn jedes Detail des Krippenbetriebs von der Behörde abgesegnet sei, seien die Sprösslinge gut aufgehoben.

In Baden hingegen funktioniert die Qualitätskontrolle anders. Wie andere Aargauer Gemeinden hat die Stadt den Verein Fachstelle Kinder und Familien Aargau damit beauftragt. Laut Esther Elsener Konezciny von der Fachstelle wird eine Krippe vor der Eröffnung mindestens einmal besucht. «Wir suchen das Gespräch», sagt sie, «denn vom Schreibtisch aus lässt sich die Qualität einer Krippe nicht beurteilen.» Nach zwei oder drei Betriebsjahren erfolgt ein nächster Besuch, bei dem die Organisationsstruktur diskutiert wird, unter anderem die Weiterbildung des Personals, die in Zürich schon vor der Eröffnung festgelegt werden muss. Für Jeannette Good ist dieser direkte Kontakt klar die vernünftigere Art der Qualitätskontrolle als das Beigen von Papieren: «Die weichen Faktoren, die entscheidend sind dafür, ob sich Kinder in einer Krippe wohl fühlen und von den Betreuerinnen liebevoll behandelt werden, können nur bei einem Besuch beurteilt werden», ist sie überzeugt.

Das Sozialdepartement der Stadt Zürich rechtfertigt die vielen Papiere, die es für eine Krippengründung einfordert, mit den Vorgaben des Kantons. Auch in Zürich seien zudem zur Qualitätskontrolle Besuche in den Krippen üblich, hält Mediensprecherin Christina Stücheli fest.

Im Zürcher Kantonsrat sind gegenwärtig mehrere Vorstösse hängig, in denen pragmatischere Vorschriften für die Eröffnung von Kinderkrippen gefordert werden, etwa Erleichterungen für eine Baubewilligung.


Quellenangabe:
12. September 2006, Neue Zürcher Zeitung - NZZ Online - www.nzz.ch



Link Tipps zum Thema Krippengründung:

Kanton Aargau - Sozialdienst - Familienergänzende Kinderbetreuung
www.ag.ch/sozialdienst/de/pub/osh/familienergaenz_kinderbetreu.php

Stadt Zürich - Kontaktstelle zur Gründung einer Kindertagesstätte
[«KITA-Handbuch - Gründen einer Kita» Link entfernt, da nicht mehr aktuell]

Sozialdepartement der Stadt Zürich
www.stadt-zuerich.ch/sd
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